Lange Zeit gab es keine Bestätigung, nun ist das Comeback bei den 24 Stunden von Le Mans 2024 offiziell: Der BMW M Hybrid V8 wird im übernächsten Jahr auch in Europa an den Start gehen und dann an den vielleicht weltweit wichtigsten Langstrecken-Rennen überhaupt teilnehmen. Bisher war lediglich der Start in der amerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship bestätigt, unter anderem bei den 24 Stunden von Daytona 2023. In der Saison 2024 wird der BMW M Hybrid V8 nicht nur in Le Mans zu sehen sein, sondern auch an anderen Rennen der FIA WEC (World Endurance Championship) teilnehmen.
Einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum ersten Renneinsatz absolvierte der Hybrid-Rennwagen am gestrigen Montag auf der italienischen Rennstrecke Varano de Melegari: Ganz in der Nähe des Firmensitzes von Chassis-Partner Dallara fand der erste Rollout statt, wobei sich der rund um den komplett überarbeiteten V8-Motor P66 aufgebaute Hybrid-Antrieb einem ersten Funktionstest unterziehen musste. Die Gelegenheit zum Sammeln erster Erfahrungen wird natürlich auch gleich für weitere Tests genutzt, sodass der BMW M Hybrid V8 die ganze Woche auf der Strecke verbringen wird. Am Steuer sitzen dabei die Werksfahrer Connor De Phillippi und Sheldon van der Linde.
Bei den 24 Stunden von Le Mans 2024 wird der BMW M Hybrid V8 nach aktuellem Stand mindestens gegen die Hybrid-Rennwagen von Ferrari, Porsche, Lamborghini, Alpine, Cadillac, Peugeot, Toyota und Glickenhaus antreten. Das bestens bestückte und beinahe unheimlich breite Feld verspricht extrem spannenden Motorsport, bei dem es am Ende wie üblich nur einen Sieger geben kann. Ob die Münchner dabei an den Gesamtsieg des BMW V12 LMR von 1999 anknüpfen können oder sich einem der zahlreichen Rivalen geschlagen geben müssen, erfahren wir im übernächsten Sommer.
Weitere Testfahrten werden ab August diesen Jahres auch auf anderen europäischen Rennstrecken stattfinden, konkrete Orte und Termine nennt BMW Motorsport aber noch nicht. Ab September beginnen die Tests in Nordamerika, damit sich auch das Team RLL gründlich auf die IMSA-Einsätze in Daytona & Co. vorbereiten kann. Genau wie die konkreten Rennstrecken für die Tests sollen auch die Fahrer für die Saisons 2023 und 2024 erst zu einem späteren Zeitpunkt benannt werden. Klar ist aber schon, dass für Einsätze in Europa ein anderes Team als RLL verantwortlich sein wird.
Franciscus van Meel (Geschäftsführer der BMW M GmbH): “Die Entscheidung, den BMW M Hybrid V8 ab 2023 in der IMSA-Serie und 2024 auch in der WEC einzusetzen, ist ein Meilenstein für das Projekt. Ich durfte das außergewöhnliche Flair, das die 24 Stunden von Le Mans bieten, bereits in meiner ersten Amtszeit als Geschäftsführer von BMW M bewundern und genießen. Entsprechend groß ist die Vorfreude darauf, bei diesem Klassiker und in der gesamten Langstrecken-WM erstmals seit Jahrzehnten wieder als BMW M Motorsport um Gesamtsiege zu kämpfen. Der BMW M Hybrid V8 steht für eine Zeitenwende bei BMW M in Richtung Elektrifizierung. Die IMSA-Serie in Nordamerika und die weltweit startende WEC sind die perfekten Plattformen, um mit unserem Prototyp zu zeigen, wie aufregend elektrifizierte BMW M Fahrzeuge in Zukunft sein werden.”
Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): “ufgrund des sehr engen Zeitplans für das LMDh-Projekt war von Anfang an der Plan, uns in der ersten Saison 2023 auf ein Einsatzgebiet zu fokussieren. Dafür ist die IMSA-Serie perfekt geeignet. Unser mittelfristiges Ziel war aber natürlich, mit dem BMW M Hybrid V8 zweigleisig zu fahren und auch die große Plattform der WEC mit den 24 Stunden von Le Mans zu nutzen. Darauf arbeiten wir nun parallel zu unserem Programm in Nordamerika mit voller Motivation hin. Den nächsten wichtigen Schritt sind wir bereits an diesem Montag gegangen. Das Fahrzeug hat bei Dallara in Varano de Melegari seinen Rollout erfolgreich absolviert. Nun geht es an die intensive Testarbeit für die Rennpremiere im Januar 2023 in Daytona.”
Connor De Phillippi: “Es war eine Ehre und ein Vergnügen, die ersten Runden im BMW M Hybrid V8 drehen zu dürfen. Das war ein historischer Tag für BMW M Motorsport innerhalb des LMDh-Projekts. Wir haben Schritt für Schritt alle Funktionen getestet und konnten gegen Ende des Tages einige Runden mit nahezu voller Leistung drehen. Das ist eine gute Bilanz für einen Rollout. Vielen Dank an alle, die hart an diesem Projekt arbeiten: bei BMW M Motorsport, dem BMW M Team RLL, dem BMW M Team RMG und Dallara!”
