März 2020: BMW Deutschland als Einäugiger unter Blinden

News | 6.04.2020 von 0

Für den Automarkt Deutschland bot der März 2020 wie erwartet wenig Grund zur Freude. Im ersten Monat seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie färben sich die …

Für den Automarkt Deutschland bot der März 2020 wie erwartet wenig Grund zur Freude. Im ersten Monat seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie färben sich die Balken hinter fast allen Marken in kräftigem Rot – denn nur fünf Marken liegen auch nach dem ersten Quartal noch über ihren Verkaufszahlen aus dem Vorjahr. Im März gab es mit Subaru nur eine einzige Marke, die knapp über dem Vorjahresmonat lag, was aber eher am schwachen Vorjahr als an einem starken März 2020 lag.

Insgesamt schrumpfte der Automarkt um dramatisch 37,7 Prozent auf 215.119 Einheiten. Wie stark der Einbruch ist, zeigt sich beim Blick auf das deutsche Premium-Trio: Trotz eines Rückgangs um 21,3 Prozent kann sich BMW beinahe noch wie der Einäugige unter den Blinden fühlen, denn die Konkurrenz von Audi und Mercedes meldet sogar Rückgänge um 36,5 und 28,2 Prozent. Auch bei MINI fällt das Minus von 20,7 Prozent deutlich moderater aus als bei Smart, wo der Absatz sogar 84,4 Prozent unter Vorjahr liegt.

Bedingt durch den schwachen März 2020 rutschen die Verkaufszahlen für das bisherige Gesamtjahr ebenfalls tief in den roten Bereich: Der Automarkt liegt mit 701.362 Neuzulassungen 20,3 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Da auch der April ein tiefroter Monat werden wird, sehen auch die Prognosen für das Gesamtjahr 2020 alles andere als gut aus.

Dank des starken Auftakts in Januar und Februar liegt BMW auch per März nur 7,0 Prozent unter Vorjahr. Bei Audi steht ein Minus von 20,5 Prozent zu Buche, Mercedes liegt aktuell bei -10,3 Prozent. In absoluten Zahlen sind es dennoch die Stuttgarter, die auf dem deutschen Markt wie gewohnt an der Spitze stehen. Allerdings zählt das KBA hier bekanntlich nicht nur Premium-Pkw zu den Verkaufszahlen, sondern auch Nutzfahrzeuge wie Citan, Sprinter und Vito.

Auch wenn es im Moment Wichtigeres als die Reihenfolge in Absatz-Fragen gibt, zählt für die Autobauer natürlich auch jetzt jedes verkaufte Auto – ohne Verkäufe nimmt die Liquidität dank der hohen Fixkosten rapide ab, weshalb auch kerngesunde Unternehmen die Krise schnell zu spüren bekommen. Was die Zahlen des März und der nächsten Monate letztlich Wert sind, wird sich also erst in ein paar Monaten zeigen.

(Grafik & Infos: KBA)

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