VW wirbt BMW Feststoff-Batterie-Experte Jörg Hoffmann ab

BMW i | 26.11.2021 von 3

Auf der Suche nach Expertise für Elektroautos und ihre Technik greift VW weiter nach Managern von BMW. Laut einem Bericht des Manager-Magazins (hinter der Paywall) …

Auf der Suche nach Expertise für Elektroautos und ihre Technik greift VW weiter nach Managern von BMW. Laut einem Bericht des Manager-Magazins (hinter der Paywall) ist Jörg Hoffmann der nächste prominente Wechsel von München nach Wolfsburg: Der zuletzt bei BMW für das Thema Feststoffzellen-Batterie Verantwortliche soll offenbar Kompetenzen zu Volkswagen bringen, die VW-Chef Herbert Diess in den eigenen Reihen nicht sieht. Außerdem hat VW den Südkoreaner Soonho Ahn von Apple abgeworben, der bisher Batterie-Entwicklungschef in Cupertino war. Von ihm könnten sich die Wolfsburger nicht nur Batterie-Knowhow versprechen, sondern auch Einblicke in den aktuellen Stand des in der Entwicklung befindlichen Apple iCar sowie der hier geplanten Infotainment- und Assistenzsysteme.

Beide “Wechsel” machen klar, dass inzwischen auch Volkswagen die Bedeutung des Aufbaus eigener Batterie-Kompetenzen erkannt hat. Die BMW Group sieht hierin seit vielen Jahren den Schlüssel zu besseren Elektroautos und hat längst erkannt, dass man den Zulieferern und Herstellern von Lithium-Ionen-Akkus und anderen Energiespeichern praktisch ausgeliefert ist, wenn man keine eigene Vorstellung von der realistisch erreichbaren Leistungsfähigkeit und den tatsächlichen Preisen in der (Massen-) Herstellung hat. Um Platz für die immer größere Zahl hauseigener Experten und die von ihnen genutzte Technik zu schaffen, hat die BMW Group ab Ende 2017 das Kompetenzzentrum Batteriezelle in München gebaut und 2019 in Betrieb genommen.

Den nächsten großen Schritt für die Reichweite von Elektroautos, vor allem aber auch für den Platzbedarf der Akkus erhofft sich die Autoindustrie von der Feststoffbatterie. Im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus sollen Feststoff (Solid-State) Batterien bei gleicher Energiedichte spürbar günstiger, leichter und kompakter sein – aber auf dem Weg zur Serienreife für den Einsatz in hunderttausenden Autos sind auch noch diverse Hindernisse zu überwinden. BMW hat deshalb in einen der Marktführer investiert und Anteile am Unternehmen Solid Power erworben, das schon in wenigen Jahren Automotive-taugliche Feststoff-Batterien herstellen will. Ein erstes BMW-Demonstrator-Fahrzeug mit Feststoff-Akku soll deutlich vor 2025 vorgestellt werden – hieran dürfte auch der Wechsel von Jörg Hoffmann nach Wolfsburg nichts ändern.

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