BMW i3 REx Roadtrip Teil Vier: Schlösser, Gärten, Serpentinen

BMW i, BMW i3 | 16.09.2014 von 4

Am vierten Tag unseres 1.600 Kilometer langen Roadtrips mit dem BMW i3 REx begegnen wir einem freundlichen Polizisten, rollen durch einen herrlichen Schlossgarten und finden …

Am vierten Tag unseres 1.600 Kilometer langen Roadtrips mit dem BMW i3 REx begegnen wir einem freundlichen Polizisten, rollen durch einen herrlichen Schlossgarten und finden in den Vogesen die perfekte Landstraße.

Etappe 4: Von Saverne nach Colmar

„Ach, das passt schon“, sagt der freundliche Hotelier lächelnd, als wir morgens den Strom bezahlen wollen, den unser BMW i3 über Nacht von der Steckdose im Hinterhof in seine Akkus gesaugt hat. Begeistert von der Gelassenheit und Routine, mit der das Hotel in Saverne bereits am Vorabend unserer ungewöhnlichen Bitte um Strom nachgekommen ist, fragen wir nach: „Wir sind bestimmt nicht Ihre ersten Gäste mit einem E-Auto, oder?“. Der Mann an der Rezeption überlegt kurz: „Ich glaube schon“.

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Foto-Location: Schloss Rohan, Saverne

Als etwas später das Ladekabel wieder in seiner Tasche im Bug des i3 verstaut ist und wir unser Reisegepäck wie üblich in Kofferraum und Fond gepackt haben, fahren wir ein paar Meter in die Innenstadt. Bereits am Abend hatten wir uns in Saverne umgesehen, auf der Suche nach einem Restaurant, das auch nach halb 10 noch warme Küche anbietet. Zwar waren am Ende ein paar belegte Baguettes unser einziger Trost, doch dafür entstand der Plan, heute ein paar Fotos mit dem i3 vor den Toren des gewaltigen Stadtschlosses „Espace de Rohan“ zu machen.

Um unangenehme Fragen nach unserer fehlenden Fotogenehmigung zu vermeiden, wagen wir uns nur mit den Hinterrädern in die von schmiedeeisernen Toren flankierte Zufahrt zum Eingangsbereich des Schlosses. Als wir nach einer kurzen Runde über den nahen Parkplatz kurz später wieder am Eingangstor vorbeifahren, winkt uns ein Polizist an die Seite. Na klasse, hat ja super funktioniert. Wir kramen im Handschuhfach nach dem Fahrzeugschein und in unseren Köpfen nach höflichstem Schulfranzösisch – völlig umsonst.

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Foto-Location: Schloss Rohan, Saverne

„Der Chef des Schlosses hat Sie beim Fotografieren gesehen und möchte Sie einladen, auf dem Innenhof ein paar Bilder zu machen“, sagt der Polizist durchs offene Seitenfenster. Wir sind sprachlos. Ok, klar, auf so einem Roadtrip erlebt man schon ungewöhnliche Sachen. Aber damit kann man einfach nicht rechnen – es sei denn, man ist in Saverne im Elsass. Wir bedanken uns überschwänglich und rollen in gemessenem Tempo auf den gepflasterten Schlossplatz. Der Direktor erwartet uns bereits: „Ihr könnt mit dem Auto auch hier in den Garten und hinten zum Schlosspark“.

Nach einer guten Dreiviertelstunde, in der wir vorsichtig zwischen plätschernden Brunnen und steinernen Löwen hin und her rangieren, führt uns Monsieur Bertrand durch das imposante Schloss. „Wir haben hier einen Theatersaal, Veranstaltungsräume, ein Museum, eine Grundschule und eine Moschee“ – sehr viel sinnvoller lässt sich ein gewaltiges Stadtschloss von 1790 wohl heutzutage kaum nutzen.

Foto-Location: Schloss Rohan, Saverne

Schnell noch ein letztes Foto vor der 140 Meter breiten Parkfassade auf der Rückseite des Château des Rohan, dann verlassen wir Saverne. Weinberge mit schweren, reifen Rotwein-Trauben säumen die Landstraßen, auf denen wir bei angenehmen Sommertemperaturen mit geöffneten Fenstern in Richtung Molsheim rollen. Kurz hinter der Stadt, in der einst Ettore Bugatti seine berühmten Sportwagen baute und wo der Volkswagen-Konzern bis heute den sechzehnzylindrigen Über-Sportler Bugatti Veyron fertigt, entdecken wir plötzlich auf der Navi-Karte eine Ladesäule.

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Wir tasten uns langsam auf dem Parkplatz eines riesigen Supermarktes voran, halten zwischen den Reihen parkender Autos Ausschau. „Da ist sie!“. In unmittelbarer Nähe zum Eingang sind tatsächlich zwei Parkplätze für „Vehicule Electrique“ reserviert. Was für ein genialer Tag. Gleich ein paar Zutaten für ein herrliches Picknick in den Weinbergen einkaufen, dabei unbeschwert die Lithium-Ionen Akkus mit neuer Energie versorgen. Das Aufladen ist dazu auch noch kostenlos. Welch respektabler Marketingschachzug des Supermarktbetreibers!

Der viel zu langlebig aussehende Zettel auf der zapfsäulenartigen Schnellladevorrichtung holt uns leider schnell wieder zurück in die Realität. Das Gerät ist leider derzeit nicht verfügbar. „Danke für Ihr Verständnis“.  Wer bereits die übrigen Teile unserer BMW i3 REx Reportage gelesen hat, der kann sich unser Maß an Verständnis in dieser Situation sicher gut vorstellen…

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Kostenlos das Auto laden, dabei entspannt einkaufen – schade, dass die Ladesäule außer Betrieb ist

Na gut. Routiniert drücken wir den Menü-Knopf der iDrive-Steuerung, gehen auf den Reiter „Range Extender“ und klicken auf „Ladestand halten“. Wenn es schon keinen neuen Strom gibt, dann soll sich unser BMW i3 seine übrigen Elektro-Kilometer für die verschlungene Landstraße aufsparen, über die wir einen kleinen Abstecher in die nahen Vogesen machen wollen. Bergauf geht es ein paar Dörfer später über ein bestenfalls einspuriges Sträßchen mit Wanderweg-Charakter, das schließlich irgendwann in eine zweispurige Bergstraße mündet.

Wir biegen ab und finden überraschend, wonach jeder sportliche Fahrer in den Mittelgebirgen Europas sucht: Die absolut perfekte Straße. Verkehr gibt es praktisch keinen, das Tempolimit liegt bei ob der engen Kurven völlig illusorischen 90 km/h und es wurde erst vor kurzem neu geteert – sonst noch Wünsche? Achja, einen bissigen Renault Clio Sport im Rückspiegel haben wir auch noch.

Mit vollem Elan fegen wir mit dem BMW i3 durch die Kurven, bremsen spät und später und wundern uns fast schon, wie routiniert das Elektroauto für die Stadt unsere Kurvenhatz in den Bergen hinnimmt. Auch die Begleiterin auf dem Beifahrersitz scheint Vertrauen in die sportlichen Qualitäten des i3 gewonnen zu haben, bändigt ohne eine Miene zu verziehen losen Kleinkram auf dem Armaturenbrett. Als wir im nächsten Dorf eine kurze Pause einlegen, winkt der Clio-Fahrer freundlich zum Abschied.

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Noch gleicht die Straße einem Wanderweg. Kurz später gibt es zwei Spuren und jede Menge Fahrspaß

Am frühen Abend erreichen wir schließlich wieder ganz gemächlich und gesittet unser Etappenziel Colmar, wo wir nach kurzem Schildern unserer Strom-Misere den i3 mit einer Steckdose im Frühstücksraum des Hotels verbinden können. Schließlich muss die Batterie voll sein, wenn wir morgen ein ganz besonderes Automobilmuseum besuchen: Die legendäre Sammlung Schlumpf im benachbarten Mulhouse. Es heißt, sie haben dort ihre eigene Teststrecke…

Jonas Eling

Zum Nachlesen – Die Etappen unseres BMW i3 Roadtrip:

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