Bei der Neuen Klasse lässt BMW so gut wie keinen Stein auf dem anderen, nicht ein einziges Teil der neuen Modelle soll von der aktuellen Cluster-Architektur (CLAR WE) übernommen werden. Möglicherweise wird der Abschied von der Vergangenheit sogar so konsequent vollzogen, dass selbst die bekannte Nomenklatur in Frage gestellt wird – so könnte man zumindest einen Satz verstehen, mit dem sich Vertriebs-Vorstand Pieter Nota von der britischen AutoCar zitieren lässt: “Mit der Neuen Klasse werden wir Benchmarks setzen und natürlich auch High Performance-Varianten von jenen Fahrzeugen anbieten, die wir jetzt M3 oder M4 nennen.”

Weitgehend klar ist seit wenigen Tagen, dass unter dem internen Kürzel ZA0 ein High Performance-Elektroauto im 3er-Segment entwickelt wird, das 2027 auf den Markt kommen soll. Da die regulären Elektro-Modelle auf Basis der Neuen Klasse aller Voraussicht nach an die vergleichsweise jungen, aber ebenfalls schon etablierten Namen wie BMW i3 oder iX3 anknüpfen werden, gingen bisher auch alle Betrachter von einer Fortsetzung der langen M3-Historie aus.

Anders als im Fall von i3, iX3 oder iX4 gibt es hier allerdings ein Problem: Parallel zu einem “Elektro-M3” wird laut dem ebenfalls von der AutoCar zitierten Entwicklungs-Vorstand Frank Weber auch weiterhin ein “Verbrenner-M3” angeboten, der zumindest auf einigen Märkten für ein paar weitere Jahre Seite an Seite mit dem elektrischen Bruder angeboten werden wird. Dieser Umstand könnte durchaus dazu führen, dass der Elektro-M3 zumindest vorübergehend einen Hinweis auf seinen lokal emissionsfreien Antrieb erhält und beispielsweise als BMW iM3 vermarktet wird.

Ob die Marketing-Strategen im Münchner Vierzylinder wirklich bereit sind, eine etablierte und über Jahrzehnte aufgebaute Marke wie das Kürzel “M3” aufzugeben oder zumindest zu verwässern, bleibt aus unserer Sicht abzuwarten. Denn klar ist: Keine andere Zahlen- und Buchstaben-Kombination steht weltweit so synonym für extrem performante Fahrzeuge der Premium-Mittelklasse.