BMW M Elektro-Interview: “Fürchtet Euch nicht…”

BMW i4, BMW M | 2.09.2022 von 0

Dass die BMW M GmbH mit ihrem ersten Elektroauto bei aktuellen Kunden nicht nur offene Türen einrennen wird, ist den Verantwortlichen in Garching sehr bewusst. …

Dass die BMW M GmbH mit ihrem ersten Elektroauto bei aktuellen Kunden nicht nur offene Türen einrennen wird, ist den Verantwortlichen in Garching sehr bewusst. In einem interessanten Interview auf der offiziellen M-Website versucht Entwicklungs-Chef Dirk Häcker deshalb, diversen Befürchtungen den Wind aus den Segeln zu nehmen: “Die M typische Dynamik, Agilität und Präzision die unserer Fahrzeuge auszeichnet und unsere Kunden weltweit lieben, soll auch die Basis für die Identität der künftigen, elektrifizierten Modelle sein. BMW M wird die Elektrifizierung in vollem Umfang zu nutzen wissen!”

Die langjährigen Entwickler der M GmbH beschreibt Dirk Häcker dabei genau wie sich selbst als Fan der Marke, die im Endeffekt die gleichen Interessen wie die Kunden verfolgen: Maximaler Fahrspaß im Rahmen des jeweiligen Segments. Genau deshalb gibt es seiner Meinung nach auch keinen Grund, sich vor der elektrifizierten Zukunft der M GmbH zu fürchten: “Wir wollen auch in Zukunft selbst zu den größten Fans unserer Fahrzeuge gehören”, folglich müssen diese auch als Elektroauto ebenso überzeugend sein wie ihre Vorgänger mit Reihensechszylinder, V8- oder V10-Triebwerk. "

Auch zum kürzlich erstmals präsentierten BMW i4 M-Prototypen mit gleich vier Elektromotoren und einem auf die mit einem Motor je Rad verbundenen Vorteile angepassten Allradantrieb äußert sich Dirk Häcker: Die extreme Performance auf gerader Strecke ist dabei M-typisch nur ein Aspekt, wenn auch ein im ersten Moment sehr eindrücklicher. Der Entwicklungschef fasst die Erlebnisse seiner ersten Fahrt jedenfalls wie folgt zusammen: “Was für eine beeindruckende Beschleunigung! Es war darüber hinaus die hervorragende Kurvendynamik und eine sehr feinfühlige Fahrzeug-Regelung, die mir sofort aufgefallen sind – Eigenschaften, die bei keinem M zu kurz kommen dürfen.”

Der Elektroantrieb ist dabei für die M GmbH weit mehr als eine Notwendigkeit zum Vermeiden lokaler Emissionen: “Wir sind davon überzeugt, dass sich mit einem solchen Konzept eine ganz neue Dimension von Performance eröffnet. Vielleicht ist es sogar die ultimative Ausbaustufe in diesem Bereich – ich als Ingenieur wüsste aktuell nicht, welches Antriebskonzept wir verfolgen könnten, das noch besser funktioniert.”

Auch wenn der jetzt gezeigte Versuchsträger den ersten öffentlichen Aufschlag darstellt, handelt es sich bei ihm keineswegs um den Beginn der Elektroauto-Arbeit in Garching: Bei BMW M wird bereits seit vier bis fünf Jahren am Elektroantrieb gearbeitet. “Das jetzt vorgestellte Versuchsfahrzeug stellt gewissermaßen schon die zweite Fahrzeuggeneration dar und verfügt bereits über eine weiter fortgeschrittene Technologie als die erste, nicht veröffentlichte Studie.”

Mit dem aktuellen BMW i4 M50 hat der Versuchsträger aus technischer Sicht nicht viel gemeinsam: Unter den breiten Kotflügeln stecken die Achsen und damit die Fahrwerkstechnik von M3 und M5, die 4 Elektromotoren sind ohnehin eigenständig und selbst die Zelltechnologie innerhalb des Gehäuses für den Energiespeicher ist eine andere. So soll der erste in Serie gebaute Elektro-M später auch auf der Rennstrecke überzeugen und dauerhaft volle Performance bieten können – ein Anspruch, dem der aktuelle i4 M50 nicht gerecht werden kann.

Auf einen Zeitpunkt für den Marktstart will sich Dirk Häcker zwar heute noch nicht festlegen, aber seine Worte klingen definitiv nicht nach einer Serien-Einführung vor 2025 – womit wir uns durchaus im richtigen Zeitfenster für den kolportierten Elektro-M3 auf Basis der Neuen Klasse bewegen würden: “Die Bestellbücher sind noch nicht offen. Wir werden noch ein wenig Zeit brauchen bis zur Serienreife des Fahrzeugs. Aber ich verspreche: Was wir machen, wird besonders. Das Warten lohnt sich.”

Das komplette Interview gibt es direkt auf bmw-m.com.

(Fotos & Infos: BMW M)

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