Betriebsrats-Chef Schoch: Euro-7-Norm wäre fatal für BMW

Sonstiges | 1.03.2021 von 0

Mit der Forderung nach nochmals erheblich geringeren Emissionen hat sich die künftige Abgasnorm Euro-7 zu einem der aktuell größten Schreckgespenster für einen Großteil der Automobil-Industrie …

Mit der Forderung nach nochmals erheblich geringeren Emissionen hat sich die künftige Abgasnorm Euro-7 zu einem der aktuell größten Schreckgespenster für einen Großteil der Automobil-Industrie entwickelt. Egal ob BMW, Mercedes, Audi oder VW: In der Praxis kommen die momentan diskutierten Grenzwerte einem Verbot von so gut wie allen Autos mit Verbrennungsmotor gleich, die nach Inkrafttreten der Euro-7-Norm im Jahr 2025 neu zugelassen werden sollen. Für praktisch alle Autobauer mit Ausnahme von reinen Elektro-Anbietern wie Tesla ist ein derart rasanter Abschied von Benzin- und Diesel-Motoren ein Szenario, auf das niemand ausreichend vorbereitet ist.

Gemeinsam mit den Automobil-Clubs Mobil in Deutschland e.V. und AVD sowie der VDA-Präsidentin Hildegard Müller malte nun auch der BMW Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Manfred Schoch ein düsteres Bild von den Auswirkungen für die deutsche Autoindustrie. Er sieht in der Euro-7-Norm eine massive Bedrohung für den Wohlstand Deutschlands und fürchtet, dass die bundesweit bedeutsame Automobil-Industrie innerhalb weniger Jahre auf einen ähnlich bedauernswerten Zustand zusammenschrumpfen könnte wie die Stahlindustrie in einigen Landesteilen. Konkret sagte er, dass ein Quasi-Verbot des Verbrenners zu Arbeitslosigkeit auf einem Niveau führen würde, “wie wir sie noch nie erlebt haben. Wenn die Politiker hier den Hebel umlegen, wird es zappenduster in Deutschland.”

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die aktuell diskutierte Variante der Euro-7-Norm noch nicht in Stein gemeißelt ist. Zwar ist klar, dass sich mit der nächsten Abgasnorm auch noch niedrigere Grenzwerte für die diversen Emissionen von Verbrennungsmotoren ergeben werden, die konkreten Zahlen werden aber momentan noch heiß diskutiert. Wie die drastischen Aussagen einiger Vertreter der Automobilindustrie zeigen, werden sich die meisten Autobauer mit allen Mitteln gegen Grenzwerte einsetzen, die faktisch einem Verbot von Benzin- und Diesel-Motoren gleichkommen. Was dabei herauskommt und welche Grenzwerte 2025 tatsächlich eingeführt werden, weiß momentan niemand mit Sicherheit.

Sicher ist aber auch, dass die Autobauer mehrere Jahre Vorlauf benötigen: Damit Motoren bis zur Einführung einer neuen Norm deren Grenzwerte einhalten können, sind unter Umständen wesentliche Anpassungen erforderlich. Diese können unmöglich innerhalb weniger Monate entwickelt, unter allen möglichen Bedingungen und Einsatzszenarien erprobt und schließlich für einen Großserien-Einsatz freigegeben werden.

Die von Mobil in Deutschland organisierte Diskussion rund um die Euro-7-Norm kann hier in voller Länge nachverfolgt werden:

(Fotos: BMW)

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