Beautiful Madness: FFR BMW M340i mit 500 PS im Fahrbericht

BMW 3er, Fahrberichte | 15.09.2020 von 0

Schon lange vor dem Marktstart des neuen BMW M3 G80 haben 3er-Fans dank FF Retrofittings die verlockende Option, der neuen Power-Limousine aus Garching gehörig auf …

Schon lange vor dem Marktstart des neuen BMW M3 G80 haben 3er-Fans dank FF Retrofittings die verlockende Option, der neuen Power-Limousine aus Garching gehörig auf die Pelle zu rücken. Auf Basis des BMW M340i G20 haben die Tuning-Experten aus der Nähe von Schweinfurt ein Fahrzeug auf die Räder gestellt, das hinter dem unscheinbaren Kürzel FFR M340i eine satte Portion Performance versteckt. Für einen Fahrbericht konnten wir uns kürzlich selbst ein Bild von der 500 PS starken Tuning-Limousine machen und durften den in auffälligem Java Green lackierten Power-3er für einige Tage testen.

Eines wird dabei schon vor dem Einsteigen klar: Neugierige Blicke sind bei diesem Anblick unvermeidbar. Neben der extrovertierten Individual-Lackierung in Java Green und der FF-Folierung kommt der FFR M340i mit zahlreichen Komponenten aus dem Tuning-Regal von BMW M Performance und einer unübersehbaren Tieferlegung, weshalb Verwechslungen mit einem “gewöhnlichen 3er” selbst bei Laien von vornherein ausgeschlossen sind. Bei genauerem Hinsehen zeigen sich weitere Details wie die Lightweight-Abgasanlage mit ihren vier Endrohren samt Carbon-Blenden, die an den Look des BMW M3 erinnern.

Doch auch wenn das Exterieur zunächst die komplette Aufmerksamkeit auf sich zieht, weiß der FFR M340i auch jenseits der Optik zu begeistern. Startet man den Tuning-3er, verhält er sich zunächst wie ein serienmäßiger M340i mit 374 PS: Akustisch präsent, aber nicht aufdringlich – und mit genügend Kraft, um auch in schnellen Momenten jederzeit ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern. Genau wie im originalen M340i beginnt der eigentliche Spaß aber erst, wenn man mit Hilfe des Fahrerlebnisschalters in die sportlicheren Fahrmodi wechselt – nur sind die Unterschiede zwischen den Modi im Fall des FFR M340i deutlich ausgeprägter.

Ergänzend zur Charakteristik von Lenkung, Getriebe und Sound kommt nun nämlich auch die Leistungssteigerung des von FFR entfesselten B58 zum Tragen: Während im Eco-Modus serienmäßige 374 PS anliegen, klettert die Leistung schon im Comfort Modus auf rund 440 PS. Im Sport- und Sport Plus-Modus mobilisiert der FFR M340i schließlich die vollen 500 PS und bis zu 700 Newtonmeter Drehmoment. Wer erlebt hat, mit welcher Vehemenz der M340i im 500-PS-Modus auf das Ende der bis 330 km/h erweiterten Tacho-Skala zueilt, bevor ihn die Elektronik aus Rücksicht auf die Reifen bei 305 km/h einbremst, hat jedenfalls nicht den geringsten Zweifel am Vorhandensein der versprochenen 500 Pferdestärken: Was der Tuning-3er längsdynamisch abliefert, hat mit M340i nicht mehr viel gemeinsam und nimmt stattdessen vorweg, was die Competition-Version des kommenden BMW M3 G80 verspricht. Das gilt nicht nur für die schiere Kraft, sondern auch für die lineare Art der Kraftentfaltung: Die Leistungssteigerung des FFR M340i fühlt sich genauso harmonisch an, wie man es von serienmäßigen Fahrzeugen mit ähnlicher Leistung gewohnt ist.

Untermalt wird die massive Beschleunigung von einem Soundgewitter, das den M340i fast wie ein schüchternes Schulmädchen wirken lässt: Die Lightweight-Abgasanlage darf sich ebenfalls erst in den sportlicheren Fahrmodi austoben, macht dann aber keine Gefangenen und den FFR M340i akustisch ebenso auffällig wie optisch. Großen Wert hat FF Retrofittings dabei darauf gelegt, dass die Lautstärke vor allem unter Last ansteigt: In Schubphasen und bei niedriger Last bleibt der FFR M340i relativ zurückhaltend, aber bei hohen Drehzahlen und Vollast darf er völlig ungehemmt zeigen was in ihm steckt. Auf Wunsch trainiert FF Retrofittings dem M340i zusätzlich eine je nach Fahrmodus aktive oder deaktivierte Schubabschaltung mit deutlich hörbarem Blubbern an.

Auf kurvigen Landstraßen spielt neben Kraft und Klang natürlich auch die Querdynamik eine ganz entscheidende Rolle für den Fahrspaß. Während der FFR M340i in den erstgenannten Punkten gefährlich nah an den M3 heranrückt, bleibt seine Kurven-Performance trotz insgesamt spürbar höherem Niveau ein Stück vom M3 entfernt. Dabei sind vor allem die Reifen der limitierende Faktor: Das von FF Retrofittings verbaute ZF Sachs Gewindefahrwerk sowie die Stabilisatoren von Eibach können ihr volles Potenzial nicht zur Gänze zeigen, weil die vorn 225 und hinten 255 Millimeter breiten Pirelli P Zero Runflat-Reifen viel früher an ihre Grenzen kommen und das Gesamtpaket so etwas früher als eigentlich nötig einbremsen.

Die gelungene Abstimmung zeigt sich an der fabelhaften Neutralität, mit der sich der FFR M340i über die Landstraße jagen lässt. Da in den sportlicheren Fahrmodi auch die Kraftverteilung des Allradantriebs immer hecklastiger wird, bestimmt vor allem der Gasfuß des Fahrers über die Art und Weise, mit der dieser BMW 3er eine Kurve nimmt. Wer gerne leicht übersteuernd unterwegs ist, fühlt sich bei aktiviertem DTC im Sport Plus-Modus pudelwohl. Wer es noch härter mag, kann das DSC natürlich auch komplett deaktivieren. Trotz sportlicher Abstimmung mangelt es nicht an Restkomfort: Außer bei kurzen Stößen, die der Tuning-3er recht humorlos an die Insassen weiterreicht, präsentiert sich der FFR-G20 alltagstauglich abgestimmt.

Während der FFR M340i längsdynamische Vergleiche mit dem kommenden BMW M3 G80 nicht scheuen muss, zeigt sich in Kurven zumindest mit der aktuellen Bereifung noch ein gewisser Abstand. Im Vergleich zum extrem hohen Niveau des kommenden M3 sorgen dessen spürbar niedrigeres Gewicht, seine steifere Karosserie, seine breitere Spur und natürlich die breitere und spürbar klebrigere Bereifung für einen Performance-Unterschied, der sich nicht wegdiskutieren lässt. Aber damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch wenn der M3 G80 noch etwas schneller ist, ist der FFR M340i alles andere als langsam. Er übertrifft den serienmäßigen M340i klar und bewegt sich damit auf einem nicht nur für für eine Mittelklasse-Limousine ausgesprochen hohen Niveau.

Bleibt die Frage nach dem Preis, denn natürlich bewegt sich der FFR M340i auch in dieser Disziplin ein gutes Stück jenseits der Serie. Für die Leistungssteigerung Stage 2 ist die Installation einer HJS Downpipe erforderlich, außerdem sind tiefe Eingriffe in die Motorsteuerung notwendig. In Summe fallen dafür rund 3.400 Euro an, hinzu kommen auf Wunsch 299 Euro für die Schubabschaltung. Für das Gewindefahrwerk von ZF Sachs und die Stabilisatoren von Eibach klettert der Preis um weitere 3.500 Euro. Beim optischen Tuning trägt die Individual-Lackierung mit einem Preis von 5.000 Euro die Hauptlast, hinzu kommen je nach Vorliebe die bekannten Preise für die Tuning-Teile von BMW M Performance.

Auf den Geschmack gekommen? Kein Problem! Auch wenn es sich beim FFR M340i anders als bei den meisten sonstigen Fahrzeugen in unseren Fahrberichten um ein Einzelstück handelt, kann man es tatsächlich kaufen: Im Winter will FF Retrofittings das nächste große Projekt angehen und bietet den M340i in Java Green daher zum Verkauf an. Detaillierte Infos erhalten Interessenten auf Anfrage direkt bei FF!

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