BMW Werk Regensburg: Unfall verzögert Neustart um Wochen

Sonstiges | 1.09.2020 von 2

Eigentlich sollten die Umbauarbeiten in der regulären Sommerpause das BMW Werk Regensburg auf die weitere Elektrifizierung von zahlreichen Modellen und so mittelfristig auf noch sauberere …

Eigentlich sollten die Umbauarbeiten in der regulären Sommerpause das BMW Werk Regensburg auf die weitere Elektrifizierung von zahlreichen Modellen und so mittelfristig auf noch sauberere Autos vorbereiten, kurzfristig sorgen sie aber offenbar für einen kompletten Produktionsstopp. Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, lässt sich der geplante Wiederanlauf der Produktion am 14. September schon jetzt nicht mehr halten, weil bei den Bauarbeiten das Dach einer Halle beschädigt wurde. Offenbar wurde beim Abriss alter Anlagen ein Teil des Tragwerks so schwer beschädigt, dass nun eine langwierige Reparatur erforderlich ist. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall zum Glück niemand.

Nach aktuellem Stand verzögert sich der Wiederanlauf im BMW Werk Regensburg um mindestens zwei Wochen, wahrscheinlich wird im September also kaum ein Auto das Werk verlassen. Eine zweiwöchige Unterbrechung der Produktion entspricht in Summe einer fünfstelligen Zahl nicht gebauter Fahrzeuge, denn theoretisch wird in Regensburg alle 57 Sekunden ein neuer BMW gebaut. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 255.804 Fahrzeuge gebaut – ein Wert, der 2020 schon durch die Corona-bedingte Produktionsunterbrechung im ersten Halbjahr unerreichbar geworden ist. Durch den jetzt bekannt gewordenen Unfall wird der Einbruch 2020 noch größer ausfallen.

Genau wie an anderen Standorten der BMW Group sollen künftig auch im BMW Werk Regensburg konventionell angetriebene Modelle mit Benzin- oder Dieselmotor auf einem Band mit Plug-in-Hybriden und Elektroautos gebaut werden können. Die Flexibilität in der Produktion sehen die Verantwortlichen in München als wesentlichen Wettbewerbsvorteil, weil sich Prognosen zur Nachfrage nach einzelnen Antriebskonzepten in der Vergangenheit als schwierig erwiesen haben und es auch innerhalb kurzer Zeiträume zu relativ starken Schwankungen kommen kann. Durch die Fähigkeit zur Produktion aller Antriebskonzepte auf dem gleichen Band kann die BMW Group kurzfristig auf Veränderungen reagieren und vermeiden, dass an irgendeiner Stelle die Kapazitäten nicht reichen, während an anderer Stelle Bänder stillstehen.

Die große Flexibilität der Produktion zeigt sich am Werk Regensburg aber auch unabhängig vom Antriebskonzept: Alle sechs hier gebauten Modelle werden auf einer einzigen Produktionslinie gefertigt. Die Bandbreite reicht dabei vom BMW 1er F40 über die Kompakt-SUV X1 und X2 bis hin zum 2er Gran Tourer. X1 und X2 sind heute schon als Plug-in-Hybrid erhältlich, der rein elektrische BMW iX1 ist ebenfalls bestätigt – und auch der BMW 1er dürfte früher oder später mit elektrifiziertem Antrieb angeboten werden.

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