Smarte Weltpremiere in Genf: Das MINI Rocketman Concept

MINI | 23.02.2011 von 20

In den letzten Jahren haben wir eine ganze Reihe neuer Modelle von MINI gesehen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind größer als der MINI …

In den letzten Jahren haben wir eine ganze Reihe neuer Modelle von MINI gesehen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind größer als der MINI Hatchback. Egal ob Clubman, Coupé, Roadster, Countryman oder Paceman, sie alle entsprechen kaum noch der ursprünglichen Idee von Alec Issigonis: Genügend Raum trotz kompaktester Abmessungen. Mit dem Countryman hat MINI Ende 2010 sogar einen Geländewagen mit vier Türen vorgestellt, der fünf Personen Platz bietet.

Das Feld der besonders kompakten Kleinwagen hat man hingegen der Mercedes-Tochter Smart überlassen, die damit zeitweise großen Erfolg hatte und vermutlich noch mehr Kunden hätte finden können, wenn man die nötige Portion Fahrspaß auch den Modellen abseits des Roadsters gegönnt hätte. Das MINI Rocketman Concept, das auf dem Genfer Automobilsalon seine Publikumspremiere feiern wird, zeigt uns nun im etwas verspielten Concept Car-Style, wie man sich bei MINI ein Fahrzeug unterhalb des klassischen Hatchback vorstellt.

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Genau wie die sonstigen Modelle der Marke soll auch der Rocketman ein Premiumprodukt sein, das auf kompaktem Raum clevere Funktionalität, aufregendes Design, überdurchschnittliche Effizienz und natürlich jede Menge Fahrspaß vereint. All diese Dinge sollen im Fall des Rocketman Concept auf 3,419 Metern untergebracht sein und damit der Idee des Classic Mini wieder etwas näher kommen – auch wenn dieser noch weitere 35 Zentimeter kürzer war.

Trotz der kürzeren Abmessungen ist der MINI Rocketman klar als MINI erkennbar, denn die bekannten Proportionen und einige charakteristische Design-Elemente wurden auf den Rocketman übertragen. Mit einer Höhe von 1,398 Metern und einer Breite von 1,907 Metern ergibt sich eine interessante Form, denn der Rocketman ist zwar etwas kürzer und etwas flacher als der Hatchback, aber überragt ihn in der Breite um immerhin 1,5 Zentimeter. Die verhältnismäßig breite Spur und die 18 Zoll-Räder dürften für eine sensationelle Straßenlage sorgen und sollten insofern auch Alec Issigonis zufriedenstellen.

An der Front finden sich klassische MINI-Stilelemente, die allerdings noch moderner umgesetzt wurden: Die Rundscheinwerfer realisieren das Abblendlicht durch große LED-gespeiste Leuchtringe, das Fernlicht wird durch LEDs in der Mitte dieser Leuchtringe umgesetzt. Außerdem sind auch die Blinker im Inneren der Frontscheinwerfer untergebracht. Wir sehen, dass MINI auch beim kleinsten Modell der Marke konsequent Premium-Technologien einsetzen würde, falls es zu einer Serienfertigung kommen sollte.

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Den beiden Kernthemen Effizienz und Fahrspaß kommt der konsequente Leichtbau zu Hilfe, der bei der Studie mit viel Carbon realisiert wurde. Die Carbon-Spaceframe-Karosserie dürfte in Kombination mit den kompakten Abmessungen für ein Fahrzeuggewicht von deutlich unter einer Tonne sorgen und MINI spricht nebulös von einem Antrieb, der ein “nochmals gesteigertes Spurtvermögen” mit einem Verbrauch von rund 3 Litern kombinieren könnte – ob damit ein aufgeladener Dreizylinder, ein Hybrid oder eine rein elektrische Lösung gemeint ist, wird man wohl frühestens auf dem Genfer Salon erfahren.

Ein weiteres Highlight stellt die Türkonstruktion dar, denn mit Hilfe von Doppelscharniergelenken gelang es, einen bequemen Einstieg auch auf begrenztem Raum zu ermöglichen. Ähnlich wie beim Classic Mini sollen die in Carbon ausgeführten Türscharniere auch von außen sichtbar sein und beim Rocketman auf das besondere Türkonzept hinweisen. Beim Öffnen schwenken die Türen samt Schweller gewissermaßen parallel nach außen und erleichtern so den Einstieg, ohne seitlich neben dem Fahrzeug viel Platz zu benötigen.

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Ebenfalls außergewöhnlich ist die Gestaltung der Heckleuchten, die als trapezförmige Bügel ausgeführt sind. Sämtliche Lichtfunktionen sind in diese Bügel integriert. Die Bügel dienen dabei aber nicht als gewöhnliche Leuchtelemente, sondern in ihnen sind stattdessen Projektoren untergebracht, die die Lichtsignale auf die Karosserie projizieren können. Auch mit dieser indirekten Beleuchtung kann die gewohnte und aus Sicherheitsgründen geforderte Intensität der Lichtsignale realisiert werden, aber ob eine solche Lösung tatsächlich in Serie gehen darf, bleibt natürlich abzuwarten.

Das Dach besteht vollständig aus Glas und verfügt zudem über beleuchtbare Streben, die bei der Studie den Union Jack symbolisieren. Die Heckklappe ist zweigeteilt und kann zum Teil nach oben geklappt werden, der andere Teil kann wie eine Schublade um 35 Zentimeter ausgefahren und somit bequem beladen werden. Somit kann selbst in einem voll besetzten Rocketman noch das eine oder andere Gepäckstück untergebracht werden.

Im Innenraum möchte der Rocketman trotz seiner kompakten Abmessungen bis zu vier Personen Platz bieten, auch wenn der Fokus natürlich auf den vorderen beiden Plätzen liegt und im Normalfall nicht mehr als drei Sitzplätze genutzt werden sollen. Die Rückbank dürfte in der Praxis also vor allem eine Ablagefläche sein, die man auf Kurzstrecken auch als Sitzgelegenheit nutzen darf.

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Drei Sitze und der Instrumententräger sind in Längsrichtung verschiebbar und ermöglichen somit eine variable Anpassung des Innenraums an den aktuellen Platzbedarf, der vierte Sitz hinter dem Fahrer ist nicht verschiebbar und verfügt stattdessen über eine klappbare Rückenlehne, um eine bessere Ablagefläche darzustellen. Dank des verschiebbaren Instrumententrägers kann der Fahrer frei wählen, ob er lieber bequemer fahren möchte oder mehr Platz im Innenraum benötigt.

Innovativ ist auch das Bedienkonzept des Rocketman, bei dem man stets beide Hände am Lenkrad lassen kann. Neben den gewohnten Multifunktionstasten für häufige Funktionen ist auf einer der Lenkradspeichen ein Trackball verbaut, mit dessen Hilfe sich alle Menüs des Infotainment-Systems ansteuern und bedienen lassen. Dreht man nach oben oder unten, kann man innerhalb der Menüs scrollen. Dreht man nach links oder rechts, kann man zwischen den Menüs wechseln. Ein Druck auf den Trackball löst den gewählten Befehl aus.

Wenn der Vernetzung mit der Außenwelt bei BMW ein ganzes Concept Car gewidmet wird, will man sich bei MINI natürlich auch nicht lumpen lassen und gönnt dem Rocketman ebenfalls ein umfassendes Programm an MINI Connected-Funktionen. Auffälligstes Element ist dabei die in das Zentralelement integrierte und dennoch herausnehmbare Bedieneinheit, die vor der Fahrt am Computer konfiguriert werden kann. So lassen sich beispielsweise Musikdateien oder Navigationsziele bequem ins Auto übertragen.

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