MINI Vision F56: Design-Chef Anders Warming im BimmerToday-Interview

MINI | 31.07.2013 von 10

Bevor ein neues Auto auf die Straße kommt, haben nicht nur Ingenieure viele Jahre an dem Projekt gearbeitet. Noch wichtiger als die Arbeit der Techniker …

Bevor ein neues Auto auf die Straße kommt, haben nicht nur Ingenieure viele Jahre an dem Projekt gearbeitet. Noch wichtiger als die Arbeit der Techniker ist manchem Kunden das Design, weshalb bei MINI zwischen vier und fünf Jahre für die Entwicklung der perfekt zu einem Auto passenden Formensprache investiert werden.

Das MINI Design-Team rund um Anders Warming steht dabei stets vor der Herausforderung, die Ideale des legendären Classic Mini von 1959 mit den Wünschen und Anforderungen der Kundschaft von morgen zu kombinieren. Wir hatten am Rande der Premiere des MINI VISION Concept die Gelegenheit, kurz mit dem Designer über den kommenden MINI F56 zu sprechen:

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Herr Warming, schon vor ein paar Tagen gab es die ersten ungewollten Fotos eines ungetarnten MINI F56 im Internet. Die Reaktionen der Fans fielen eher verhalten aus, was Ihre Presseabteilung mit perspektivischen Verzerrungen begründete. Wie nimmt man es als Designer auf, wenn das eigene Design auf eine solche Art und Weise gezeigt und dann so kontrovers aufgenommen wird?
Wir finden das eigentlich okay und sind sehr stolz darauf, dass unser Auto so viel Interesse weckt. Viele Leute beschäftigen sich offenbar damit, freuen sich auf das Auto und wollen wissen, wie der neue MINI aussieht. Von daher ist es schon eine gute Sache, aber für uns ist es auch wichtig, immer einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Mit dem nun gezeigten MINI Vision war es uns extrem wichtig zu zeigen, was wir langfristig mit dem Design der Marke vorhaben.
Die Studie zeigt, worin wir die Seele von MINI sehen: Das ist ganz wesentlich die Optik, die unsere Kunden auch in Zukunft begeistern wird. Hinzu kommen die coolen Features und die Platzverhältnisse im Innenraum, die man bei zukünftigen MINIs erleben kann.

Wie nah an der Serie ist das Concept Car?
Die Vision haben wir natürlich vor der Serie designed, aber die Entwicklungen laufen Hand in Hand. Wir können so immer wieder checken, dass wir auch in der Serie das richtige Fahrzeug mit den richtigen Proportionen haben. Am MINI Vision begeistert mich vor allem die Rundheit der Motorhaube, die dennoch einige scharfe Features hat und eine neue Formensprache zeigt. Wir suchen dabei immer die Balance zwischen “Wo kommen wir her” und “Wo wollen wir hin”.

Andererseits sehen Sie sich als Designer mit einer Fan-Basis konfrontiert, die selbst kleinere Änderungen sehr kritisch betrachtet. Wie geht man damit als Designer um?
Wir gehen damit grundsätzlich gerne um, denn für uns ist es eine große Ehre, dass so viele Menschen emotional mit der Marke verbunden sind. Die Veröffentlichung der schon angesprochenen Fotos war vom Timing her sicherlich nicht das, was wir uns gewünscht haben, aber auf der anderen Seite finden wir die Begeisterung für den neuen MINI sehr cool. Wir lieben die Autos, unser ganzes Team lebt eine große Begeisterung für die Produkte.

Da der MINI auf der BMW UKL-Plattform basiert, verändern sich natürlich auch die Abmessungen. Können Sie dazu schon etwas mehr sagen?
Ich kann auf jeden Fall sagen, dass sich die Proportionen des Autos nicht verändern. Wir haben zum Beispiel lange dafür gekämpft, dass wir weiterhin den kürzesten Überhang im Segment haben können. Die Abmessungen werden sich um den einen oder anderen Millimeter in die eine oder andere Richtung verändern – mal rein, mal raus. Der Charakter des Fahrzeugs ist aber gleich geblieben und was heute hier so dynamisch wirkt, wird genauso dynamisch auch auf die Straße kommen.

Hat die Arbeit mit der BMW UKL-Plattform sonstige Nachteile gebracht, weil sie vielleicht nicht perfekt zu den MINI-Idealen passt?
Nein, ganz im Gegenteil: Für mich hat das optimal funktioniert, weil wir einen MINI und einen BMW parallel entwickeln konnten. Es wurde ja nicht erst das eine Auto entwickelt und wir haben dann Probleme geerbt, stattdessen wurden beide Fahrzeuge Hand in Hand nach vorne gebracht.  Uns ist ein echter MINI gelungen. Design ist eben nicht “wishful thinking”, sondern “doing the right thing”.

Das MINI Vision Concept nutzt auch Carbon, ist das auch in der Serie vorgesehen?
Nein, die Themen Leichtbau und Carbon sind konkret auf das MINI Vision bezogen. Zu den Gewichtszielen des Serienfahrzeugs kann ich als Designer nichts sagen.

Auffällig ist die zweifarbige Gestaltung, bei der sich die helle Umrandung der Radhäuser um das ganze Fahrzeug herumzieht. Wird es diese Lösung auch in der Serie geben?
Exakt diese Grafik wird es in der Serie nicht geben, da müssen Sie noch etwas abwarten.

Für viele Kunden ist auch das Go Kart-Feeling ein ganz wesentlicher Punkt, der die Marke MINI so besonders macht. Wissen Sie als Designer, ob dieses Fahrverhalten beibehalten werden konnte?
Da müssen Sie sich keinerlei Sorgen machen.

Herr Warming, wir sind gespannt und danken Ihnen für das Gespräch!

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