BMW Fahrertraining in Arjeplog: Drift-Spaß im BMW M3 auf Glatteis!

BMW M3 | 3.03.2014 von 3

Wenn Autofahrer in Deutschland von Glatteis reden, geht es in der Regel nicht um besonders angenehme Ereignisse. Die extrem niedrigen Reibwerte erfordern erheblich niedrigere Kurvengeschwindigkeiten …

Wenn Autofahrer in Deutschland von Glatteis reden, geht es in der Regel nicht um besonders angenehme Ereignisse. Die extrem niedrigen Reibwerte erfordern erheblich niedrigere Kurvengeschwindigkeiten und verlängern Bremswege dramatisch, an dynamisches Fahren ist unter diesen Umständen kaum zu denken.

Man möchte meinen, dass bei einer Glatteis-Warnung kaum ein Mensch freiwillig mit dem Auto fährt – doch dabei täuscht man sich gewaltig. Wer besonders viel Interesse am dynamischen Fahren hat, nimmt mitunter sogar eine lange Anreise in Kauf, um endlich wieder auf Glatteis fahren zu können. Im schwedischen Arjeplog nutzt die BMW Driving Experience einen im Winter über Monate zugefrorenen See, um ihren Kunden maximalen Fahrspaß anbieten zu können.

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Ausgangspunkt für das Fahrertraining ist das Erprobungszentrum der BMW Group in Arjeplog, denn auch die Fahrzeugentwickler wissen die ideal vergleichbaren Bedingungen und die Abgeschiedenheit Lapplands zu schätzen. Wer das Fahrertraining in Schweden besucht, wird daher auch zahlreiche Erlkönige zu Gesicht bekommen und kann so einen Blick auf die Autos der Zukunft werfen – wenn sich diese auch meist unter starker Tarnung verstecken.

Wirklich viel Beachtung schenkt man den Erlkönigen allerdings schon nach kurzer Zeit nicht mehr, denn das Hauptaugenmerk richtet sich schnell auf das Arbeitsgerät BMW M3. Das ist auch gut so, denn trotz Spike-Bereifung fordert der rutschige Untergrund permanent hohe Konzentration. Wie rutschig es wirklich ist, merkt man spätestens beim Fahrerwechsel, denn mit normalen Schuhen – und folglich ohne Spikes an den Sohlen – ist der gefrorene See tatsächlich spiegelglatt. Da hat es der M3 etwas leichter: Er kann weder das Gleichgewicht verlieren noch hinfallen, wegrutschen kann er allerdings schon – vor allem mit dem Heck, wo die 420 PS des Hochdrehzahl-V8 permanent zum Spielen einladen.

Nach Anleitung des Instruktors, der per Funk mit dem Fahrer im Auto kommunizieren kann, steigern sich die Teilnehmer Stück für Stück. Zu Beginn heißt das, dass auf einer riesigen Eisfläche mit ein paar wenigen Pylonen Vertrauen in Untergrund und Fahrzeug aufgebaut werden können. Schritt für Schritt merkt man, was die Spike-Bereifung auf dem gefrorenen Untergrund erlaubt – und wo ihre Grenzen liegen, denn natürlich kann man sich der kleinen Metall-Noppen zum Trotz jederzeit drehen, wenn man zu viel Gas gibt oder zu spät gegenlenkt.

Von ersten Drifts im Kreis über gezielte Richtungswechsel bis hin zum kontrollierten Drift entlang einer relativ engen Strecke steigt der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich – und mit ihm manifestiert sich das Grinsen im Gesicht des Fahrers, denn schon am zweiten Tag werden Dinge möglich, die man zu Beginn des Fahrertrainings für vollkommen unerreichbar gehalten hat. Bei langgezogenen Drifts im vierten oder fünften Gang wird eine Kreisbahn mit 200 Meter Durchmesser unter die Räder genommen, der Tacho zeigt dabei stellenweise dreistellige Werte an. Dass er dabei von den permanent durchdrehenden Hinterrädern irritiert wird und die reale Geschwindigkeit ein gutes Stück niedriger liegt, ändert am empfundenen Fahrspaß herzlich wenig.

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Beeindruckend ist, wie gut sich das Fahrzeug schon nach wenigen Stunden Übung auch bei komplexen Manövern kontrollieren lässt. Zwar findet sich jeder Teilnehmer früher oder später abseits der Strecke wieder, gemessen am ständigen Streben nach großen Driftwinkeln bei relativ hoher Geschwindigkeit sind die Fortschritte aber unübersehbar. Wenn man den Drift gut einleitet, kann man mit etwas Übung beinahe ohne Lenkarbeit und nur mit Gaspedal steuernd quer fahren. Wer den vom normalen Straßenverkehr erlernten Instinkt überwindet, kann auf den ersten Blick ausweglosen Situationen mit einem beherzten Gasstoß eine andere Wendung geben.

Unterm Strich bleiben viele Stunden Fahrspaß pur und natürlich auch erheblich mehr Routine im Umgang mit Übersteuern. Das ständige Fahren am Limit ist allerdings durchaus anstrengend, weshalb so mancher Teilnehmer ins Schwitzen kommt und am Abend wirklich fertig ist. Dass rund die Hälfte der Besucher eines BMW Fahrertrainings in Arjeplog früher oder später erneut hier vorbeikommen und manche Kunden sogar mehrfach im Jahr ihre Runden auf dem Eissee drehen, unterstreicht die enorme Faszination des Drift-Trainings in Lappland.

Günstig ist diese Dosis Fahrspaß-Konzentrat zwar nicht, die einmalige Atmosphäre und die anderenorts kaum erlebbaren Bedingungen entschädigen allerdings mehr als reichlich. Die Preise für die BMW DrivingExperience in Arjeplog (Ice Power, Ice Perfection, Ice Fascination) liegen je nach gebuchter Dauer zwischen 2.200 und 3.850 Euro, hinzu kommen noch die individuellen Kosten der Anreise in den hohen Norden Schwedens. Beim Wetter kann man übrigens durchaus Glück haben und muss nicht zwingend die barbarische Kälte mitnehmen, die Lappland im tiefen Winter kennzeichnet: Wer sein Training im Februar oder März bucht, hat gute Chancen auf moderate Temperaturen rund um den Gefrierpunkt.

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