Auf dem Gebiet der Elektroautos und Plug-in-Hybride zählt BMW zu den Vorreitern der Branche, was sich nicht nur an den weltweiten Verkaufszahlen zeigt: Fast alle wichtigen Baureihen sind auch mit elektrifiziertem Antrieb erhältlich. Eine prominente Ausnahme stellt dabei bisher der BMW 1er dar, aber das soll nach Informationen des Automobile Magazine nicht mehr lange so bleiben.
Der Hybrid-1er auf F40-Basis könnte demnach als BMW M140e auf den Markt kommen, was die Performance seines Antriebs auf den ersten Blick verdeutlichen würde. Unterstellt man eine auf den Quermotor optimierte Variante des 330e-Antriebsstrangs mit XtraBoost, wäre eine Bezeichnung im Sinne von M135e oder M140e durchaus gerechtfertigt – schließlich würde der Plug-in-Hybrid mit knapp 300 PS in einer ähnlichen Liga wie der neue M135i xDrive spielen.
Ob die M GmbH wirklich schon bereit ist, den ihrer Meinung nach stärksten Buchstaben der Welt an einen Plug-in-Hybrid zu vergeben, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlicher ist aus unserer Sicht eine konventionelle Benennung im Sinne von BMW 125e oder 130e. Hierbei kommt es natürlich auch darauf an, welchen Verbrennungsmotor die Münchner für den 1er-Hybrid nutzen wollen.
Den geringsten Aufwand würde mit Sicherheit die Übertragung des Plug-in-Hybrid-Antriebs aus X1 xDrive25e oder 225xe Active Tourer darstellen. In diesem Fall würde der BMW 125e einen Dreizylinder-Benziner erhalten, der mit einem Elektro-Motor an der Hinterachse kombiniert wäre. Schwieriger als in Active Tourer und X1 wird dabei allerdings die Unterbringung des Lithium-Ionen-Akkus, schließlich bietet der kompakte 1er hierfür weniger Platz als die größeren Modelle auf Basis der UKL-Architektur.
Für das Angebot eines BMW 125e spricht der langsam, aber stetig zunehmende Druck des Wettbewerbs. VW Golf GTE und Audi A3 e-tron bespielen das Segment seit Jahren, auch ein Plug-in-Hybrid auf Basis der neuen Mercedes A-Klasse ist geplant. Dass sich ausgerechnet die Elektrifizierungs-Marktführer aus München weiterhin zurückhalten, erscheint vor diesem Hintergrund beinahe ausgeschlossen. Denkbar ist allerdings, dass der Marktstart eines 1er Plug-in-Hybrid nicht vor 2021 erfolgt und die Kunden bis dahin auf X1 und 225xe verwiesen werden.
Ein noch größeres Ausrufezeichen könnten die Münchner mit einem BMW M140e setzen, der die Kraft eines Vierzylinder-Benziners mit zusätzlicher Elektro-Power kombiniert. Von derartigen Projekte, die sich vor allem für das Marketing eignen aber schon aufgrund des höheren Preises eine viel kleinere Zielgruppe ansprechen, hat BMW in der Vergangenheit aber eher Abstand genommen. Ein Beispiel dafür ist der BMW iX3, der sich ganz bewusst nicht am Höher-Schneller-Weiter der Pilot-SUV des Wettbewerbs beteiligt und stattdessen ein für deutlich mehr Menschen bezahlbares Elektro-SUV werden soll.