BMW Motorrad-Studie Concept 6

BMW Motorrad | 10.11.2009 von 18

BMW hat seit vielen Jahrzehnten eine enge Bindung zum Reihensechszylinder und es gibt wohl kein zweites Unternehmen, das unter Kennern derart instinktiv mit dieser Konfiguration …

BMW hat seit vielen Jahrzehnten eine enge Bindung zum Reihensechszylinder und es gibt wohl kein zweites Unternehmen, das unter Kennern derart instinktiv mit dieser Konfiguration in Verbindung gebracht wird. Anlässlich der EICMA gibt es nun eine interessante Studie von BMW Motorrad, bei der tatsächlich ein R6 für den Vortrieb sorgen soll.

Auch bei Zweirädern gab es immer wieder Studien und Versuche, die den für seine Laufruhe bekannten Reihensechszylinder ins Motorrad bringen sollten. Allerdings konnten sich sämtliche Konzepte weder auf dem Massenmarkt noch im Motorsport durchsetzen, denn egal ob der Motor quer oder längs montiert wurde, bisher waren immer gravierende Nachteile in Sachen Gewichtsverteilung und Schwerpunktlage die Folge.

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Im Fall der BMW Concept 6 handelt es sich allerdings nicht um eine der vielen Studien, die nie gebaut werden sollen. Vielmehr bietet die Studie einen Ausblick auf das künftige Topmodell der K-Baureihe und soll schon in absehbarer Zeit tatsächlich auf den Markt kommen.

Dank modernster Fertigungs- und Konstruktionsmethoden ist es heute offenbar möglich, den prestigeträchtigen, leistungsstarken und laufruhigen Motor mit einem dynamischen Fahrverhalten zu kombinieren und somit ein Motorrad mit einem echten Alleinstellungsmerkmal anbieten zu können.

Um diesen scheinbaren Widerspruch in die Praxis umsetzen zu können, war zunächst die Konstruktion eines völlig neuen Triebwerks nötig. Dieses baut etwa 100 Millimeter schmaler als alle bisherigen Serien-R6 und benötigt damit nur geringfügig mehr Raum als hubraumstarke Vierzylindermotoren.

Die Abstände zwischen den Zylindern sind besonders eng, außerdem zeichnet sich der Motor durch ein beinahe quadratisches Bohrung-Hub-Verhältnis mit relativ langem Hub aus. Zudem wurden sämtliche elektrischen Nebenaggregate hinter die Kurbelwelle verlegt, um nicht für zusätzliche Breite zu sorgen.

Natürlich wurde auch auf das Thema Gewicht geachtet und dank gezielter Leichtbau-Maßnahmen in allen Bereichen sowie dem “Fehlen” einer Ausgleichswelle, die dank der Schwingungsarmut von Reihensechszylindern nicht benötigt wird, hält sich das Mehrgewicht gegenüber einem Vierzylinder-Triebwerk in überschaubaren Grenzen.

Auch wenn noch keine Zahlen veröffentlicht wurden, dürfte sich die Leistung des mit Trockensumpfschmierung gesegneten und maximal 9000 U/min drehenden Motors bei rund 160 PS bewegen, in Sachen Drehmoment wird man aber im absoluten Spitzenfeld großvolumiger Motorradmotoren liegen, schließlich hat auch der neue Reihensechszylinder 1,6 Liter Hubraum.

Beim Verbrauch verspricht BMW Motorrad Werte, die unter denen vergleichbarer Vierzylinder liegen sollen. Außerdem können elektronisch verschiedene Fahr-Modi ausgewählt werden, die dann ebenfalls auf eine besonders effiziente Fahrweise ausgerichtet werden können – oder bei Bedarf die maximale Sportlichkeit zur Verfügung stellen.

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