Apple treibt sein Elektroauto-Projekt weiter voran und hat sich mit Ulrich Kranz einen ehemaligen BMW-Manager als neuen Projektleiter gesichert: Der in erster Linie für seine Smartphones und Computer bekannte Konzern arbeitet seit vielen Jahren in wechselnder Intensität an einem eigenen Auto, das in Analogie zu anderen Produkten als iCar auf den Markt kommen könnte. Wie Bloomberg berichtet, hat sich Apple nun die Erfahrung und Expertise eines bei Branchen-Experten sehr prominenten Managers gesichert: Ulrich Kranz soll das iCar-Projekt endlich auf die Straße bringen.

Unseren langjährigen Lesern ist Ulrich Kranz seit über einem Jahrzehnt ein Begriff, denn schon 2010 führten wir mit ihm ein ausführliches Interview zum sogenannten Megacity Vehicle – unter diesem Projektnamen begann seinerzeit die Entwicklung des Elektroautos, das 2013 als BMW i3 auf die Straße kam und sich auch heute noch gut verkauft. 2017 verließ Ulrich Kranz nach 30 Jahren die BMW Group und entschied sich für ein Engagement als Chief Technology Officer (CTO) beim Elektroauto-Startup Faraday Future. Im Anschluss daran engagierte sich Kranz bei Canoo für die Entwicklung autonom fahrender Fahrzeuge.

Beide Themen, also sowohl der Elektro-Antrieb als auch das autonome Fahren, dürften auch für das Apple iCar eine wichtige Rolle spielen. Wie kaum eine andere Firma gilt Apple als Meister daran, hochkomplexe und extrem leistungsfähige Geräte so zu verpacken, dass sie für den Nutzer leicht verständlich und intuitiv bedienbar sind. Mit Ulrich Kranz hat sich Apple nun die Dienste eines Mannes gesichert, der weiß wie man innovative Projekte auf die Straße bringt – und dabei auch ambitionierte Zeitpläne einhält, was gerade im Umfeld junger Elektroauto-Bauer alles andere als selbstverständlich ist.

Noch immer unbeantwortet ist die Frage, wie eng Apple bei seinem Elektroauto mit etablierten Autobauern zusammenarbeiten will. Immer wieder gibt es Gerüchte, nach denen mit Konzernen wie Hyundai verhandelt wird. Auch BMW wird immer wieder als möglicher Partner genannt. Eine offizielle Bestätigung für eine entsprechende Kooperation gibt es aber bisher nicht. Dass es der extrem finanzstarke Konzern aus Cupertino mit seinen iCar-Plänen ernst meint, ist aber spätestens mit der Verpflichtung von Ulrich Kranz nicht mehr von der Hand zu weisen.

(Fotos: BMW)