Update / Korrektur: Anders als zunächst berichtet, wird BMW in Deutschland keinen Rückruf starten, sondern eine freiwillige Technische Aktion durchführen. Betroffen ist auch nicht nur der 5er, sondern eine ganze Vielzahl von Baureihen mit verschiedenen Vier- und Sechszylinder-Motoren. Der aktuelle Stand zur BMW Diesel AGR-Problematik findet sich hier.
In Südkorea ging es vor wenigen Tagen los, nun folgen offenbar auch Europa und Deutschland: BMW startet einen Rückruf für hunderttausende Fahrzeuge mit Vierzylinder-Diesel, bei denen Probleme mit der Abgasrückführung für Brandgefahr sorgen können. In Südkorea ist der BMW 5er F10 /F11 mit Vierzylinder-Diesel betroffen, also in erster Linie – aber nicht nur – der 520d mit N47-Motor. In Südkorea seien seit 2016 etwa 30 Fahrzeuge in Brand geraten, offenbar gab es aber auch ähnliche Fälle in Europa.
Welche konkreten Modelle in Europa betroffen oder auch nicht betroffen sind, ist derzeit noch unklar – sobald wir eine entsprechende Info erhalten haben, werden wir natürlich alle Details nachreichen. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung sind in ganz Europa 324.000 Fahrzeuge betroffen, in Deutschland sollen 96.300 Fahrzeuge demnächst per Rückruf in die Werkstatt bestellt werden. Die Zahlen legen immerhin nahe, dass es sich nur um einen relativ kleinen Teil der BMW mit Vierzylinder-Dieselmotor handelt, anderenfalls wären erheblich mehr Fahrzeuge betroffen.
Für Südkorea ist von 42 betroffenen Diesel-Modellen die Rede, wobei die Zählweise hinter dieser Zahl völlig unklar ist. Der betroffene Produktions-Zeitraum von März 2011 bis November 2016 dürfte auch als Orientierung für den in Deutschland kommenden Rückruf geeignet sein.
Im Rahmen des Rückrufs wird das Abgasrückführungs-Modul der betroffenen Motoren ausgetauscht, dieses wurde im Juni als Ursache des Problems identifiziert. Eine Leckage von Kühlflüssigkeit im AGR-Modul kann dort zur Bildung heißer Gase und schließlich zur Entzündung von Schmutz- und Ölrückständen führen.
In weit über 99 Prozent der Motoren taucht das Problem nicht auf: Die Fehlerquote des AGR-Moduls liege weltweit bei 0,12 Prozent. Die extremste Auswirkung in Form eines Feuers tritt dabei naturgemäß noch deutlich seltener auf als die Kühlmittel-Leckage.