BMW & Mercedes vor Kooperation bei Sitztechnik?

News | 26.07.2010 von 6

Autositze sind heutzutage längst komplizierte Bauteile, denn unzählige Elektromotoren ermöglichen bei den aufpreispflichtigen Komfortvarianten eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Neben der für viele schon völlig …

Autositze sind heutzutage längst komplizierte Bauteile, denn unzählige Elektromotoren ermöglichen bei den aufpreispflichtigen Komfortvarianten eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Neben der für viele schon völlig gewöhnlichen elektronischen Sitzverstellung, mit der sich Sitzhöhe, Sitzposition, die Neigung der Rückenlehne und oft auch die Beinauflage und die Position der Kopfstütze justieren lassen, gibt es mittlerweile noch viele weitere Funktionen. Sitzheizung, aktive Sitzbelüftung, Massagefunktion und dergleichen sind in der Oberklasse keine Seltenheit mehr und dementsprechend steigt natürlich auch das Gewicht der Sitze erheblich.

Da Sitze in jedem Auto verbaut sind, handelt es sich um besonders große Stückzahlen und eine Zusammenarbeit zwischen BMW und Mercedes würde sich auch auf diesem Gebiet bezahlt machen. Dabei wird natürlich darauf geachtet werden, weiterhin ein eigenständiges Design zu erhalten und somit keine Verwechslungsgefahr aufkommt. Grundlegende Bauteile wie die Sitzgestelle können allerdings gemeinsam verwendet werden und dürften für deutlich erhöhte Stückzahlen sorgen.

BMW-Sitze

Mercedes und BMW versuchen derzeit, mit Hilfe von Kooperationen auf für den Kunden eher unauffälligen Gebieten von den Skaleneffekten zu profitieren, die dem Volkswagen Konzern mit seinen zahlreichen Marken schon seit Jahren große Vorteile bescheren. Dort werden teilweise weite Teile ganzer Fahrzeuge von mehreren Marken zu unterschiedlichen Preisen verwendet, ohne dass es zu spürbarer Ablehnung der Kunden kommt.

Konkret sprechen die Konzerne von einem Einsparpotential von 150 bis 200 Millionen Euro jährlich, das allein durch einheitliche Sitzgestelle gegeben wäre. Könnte man sich zudem noch über einheitliche Elektromotoren und andere Bauteile einigen, dürfte das Einsparpotential noch erheblich größer ausfallen. Insgesamt scheint es mittlerweile rund 50 Bauteile zu geben, die von Mercedes und BMW gemeinsam eingekauft werden.

Allerdings gibt es auch weiterhin Hemmschwellen bei der Zusammenarbeit, denn beide Marken glauben, auf bestimmten Gebieten Vorteile zu besitzen. Diese Wettbewerbsvorteile möchte man aus nachvollziehbaren Gründen nicht aufgeben und mit einem der Hauptwettbewerber teilen. Solche Grenzen gibt es offenbar beim Motorenbau, wo sich BMW gegenüber der Stuttgarter Konkurrenz im Vorteil wähnt und daher keine Technik mit Mercedes teilen möchte. Sollte es hier weitere Neuigkeiten geben, werden wir natürlich darüber berichten.

(Quelle: Spiegel via Automobilwoche)

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