Beim Thema Wasserstoff arbeiten BMW und Toyota seit Jahren Hand in Hand. Schon im Jahr 2015 konnten wir am Steuer eines BMW-Prototypen mit Brennstoffzelle einen Eindruck davon gewinnen und vor wenigen Tagen wurde mit der Produktion des BMW iX5 in Kleinserie begonnen. Aber die Brennstoffzelle wird offenbar auch von Toyota nicht als einzige Option zur Wasserstoff-Nutzung im automobilen Umfeld gesehen: Mit dem Toyota Corolla Cross H2 Concept zeigen die Japaner jetzt einen Prototypen, der über einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor verfügt und somit den Zwischenschritt der Energieerzeugung und -speicherung per Brennstoffzelle überspringt.
Das gleiche Konzept, also einen auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüsteten Verbrennungsmotor, kennt man auch in München bestens: Lange vor der aktuellen Brennstoffzellen-Kooperation mit Toyota waren diverse Prototypen auf 7er-Basis im Testeinsatz und sammelten viele tausend Kilometer Erfahrung. In die Serie schafften es der BMW Hydrogen 7 und sein zum Wasserstoff-Verbrennungsmotor umgerüsteter V12 allerdings nie, er blieb trotz immer weiter verfeinerter Technik letztlich ein Technologie-Demonstrator ohne spürbaren Kundennutzen.
Im neuen Toyota Corolla Cross H2 Concept gehen die Japaner das gleiche Thema etwas kompakter an: Umgerüstet wurde ein Turbo-Dreizylinder mit 1,6 Liter Hubraum, der aber ebenfalls genügend Kraft bietet und beim Betrieb mit Wasserstoff lokal emissionsfrei arbeiten kann. Natürlich geht es auch beim japanischen Versuchsträger um das Sammeln von Erfahrungen, die sich später problemlos auf größere Motoren für andere Fahrzeugklassen übertragen ließen.
Und wer weiß: Vielleicht sorgen die ohnehin laufenden Wasserstoff-Gespräche zwischen BMW und Toyota auch in München zu einer Fortführung des Gedankens, der eigentlich 2009 beerdigt wurde. Damals hieß es, die Technik des Wasserstoff-Verbrennungsmotors sei bis zur Serienreife entwickelt worden, aber einen ausreichend großen Markt konnte man damals auch mit Blick auf das dünne Netz von Wasserstoff-Tankstellen nicht ausmachen.
Bei vielen langjährigen Lesern bis heute unvergessen sind der BMW Hydrogen 7 (E68) auf Basis der 7er-Generation E65, aber auch frühere Erprobungsträger wie der 750hL (E38), mit denen die Münchner über Jahrzehnte Erfahrungen sammelten:
Mit dem BMW H2R stellten die Münchner 2004 gleich 9 Rekorde auf und erreichten mit dem Wasserstoff-Verbrennungsmotor in einer besonders aerodynamischen Karosserie über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit:
(Fotos: Toyota, BMW)
