Chip-Mangel: BMW Head-up-Display entfällt für viele Modelle

Aufgrund der Halbleiter-Krise und des damit verbundenen Chip-Mangels nimmt BMW das beliebte Head-up-Display für viele Modelle aus dem Programm. Wie die für November 2021 aktualisierte …

Aufgrund der Halbleiter-Krise und des damit verbundenen Chip-Mangels nimmt BMW das beliebte Head-up-Display für viele Modelle aus dem Programm. Wie die für November 2021 aktualisierte Preisliste für den BMW 3er G20 zeigt, wurden die Umfänge des Innovationspakets in Abhängigkeit von der Motorisierung verändert: Das bisherige Quintett aus Head-up-Display, Laserlicht, Selective Beam, Driving Assistant und Komfortzugang ist nun nur noch für M340i, M340d und 330e erhältlich – alle anderen Modelle sind nur noch mit einem abgespeckten Innovationspaket erhältlich, bei dem das HUD nicht länger enthalten ist. Dass das Innovations-Quartett mit 2.500 Euro deutlich günstiger ist als das Original mit einem Preis von 3.650 Euro dürfte für Kunden, die sich beispielsweise einen hochwertigen 330i oder 330d konfigurieren wollten, ein ziemlich schwacher Trost sein.

Schaut man genauer hin, entdeckt man die gleiche Anpassung des Angebots auch in einigen anderen wichtigen Baureihen: Betroffen von der Maßnahme ist offenbar nicht nur die BMW 3er-Reihe (Limousine G20 & Touring G21), auch der technisch eng verwandte BMW 4er (Coupé G22, Cabrio G23 & Gran Coupé G26) sowie die Mittelklasse-SUV X3 und X4 (G01, G02) sind nur noch als M440i und M440d beziehungsweise als M40i, M40d und xDrive30e mit HUD bestellbar. Weitere Beispiele für die eingeschränkte Verfügbarkeit des Head-up-Displays sind der BMW Z4 Roadster (G29) und die Kompaktklasse-Modelle der 1er- (F40) und 2er-Reihe (Coupé G42 & Gran Coupé F44), auch hier sind alle Motoren mit Ausnahme der teuren M Performance-Topmodelle nicht mehr mit HUD bestellbar. In höheren Baureihen ab dem 5er ist das HUD (bisher) weiter für alle Motorisierungen erhältlich.

Einen Grund für den Entfall des Head-up-Displays nennt die Preisliste selbstverständlich nicht, aber der Zusammenhang mit der Chip- und Halbleiter-Krise liegt praktisch auf der Hand: Allem Anschein nach können die BMW Group und ihre Zulieferer die gewohnten Stückzahlen nicht länger organisieren, weshalb sich die Münchner bei der Verteilung der knappen Komponenten auf die Topmodelle fokussieren. Ähnlich scheint die Situation beim Driving Assistant Professional, der in der 3er-Reihe nur noch für M340i und M340d erhältlich ist. Auch für diese Einschränkung sind technische Gründe praktisch ausgeschlossen.

Sollte sich die Situation wieder beruhigen, dürfte sich die Nichtverfügbarkeit des Head-up-Displays als vorübergehende Erscheinung entpuppen. Wie lange die Angebotsunterbrechung andauern wird, lässt sich aber derzeit nicht vorhersehen. Ähnliche, aber weniger prominente Einschränkungen wurden in den letzten Monaten bereits mehrfach umgesetzt: Unter anderem ist im 3er und anderen Baureihen auch die Ladeschale für das kabellose Laden von Smartphones momentan nicht erhältlich.

Der neue Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk, Dr. Joachim Post, dürfte ab 1. Januar 2022 alles daran setzen, die Verfügbarkeit der benötigten Chips wieder auf das bekannte Niveau zu bringen. Einfach wird diese Aufgabe allerdings nicht, denn die Halbleiter-Krise betrifft praktisch alle Autobauer – und während bei BMW meist nur Sonderausstattungen und einzelne Schichten in den Werken entfallen, stehen bei anderen Herstellern mitunter komplette Werke für längere Zeit still.

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