24h Spa 2016: ROWE Racing holt Gesamtsieg mit BMW M6 GT3

Motorsport | 31.07.2016 von 4

Eine der wichtigsten Entscheidungen des 24 Stunden-Rennens in Spa fiel bereits vor dem Start. Die Kommissare sorgten nach dem Qualifying für eine faustdicke Überraschung, indem …

Eine der wichtigsten Entscheidungen des 24 Stunden-Rennens in Spa fiel bereits vor dem Start. Die Kommissare sorgten nach dem Qualifying für eine faustdicke Überraschung, indem sie allen Mercedes-AMG GT3 die herausgefahrenen Zeiten strichen und die Schwaben mit dem Vorwurf einer veränderten Motorsteuerung konfrontierten. Der im Vergleich zur homologierten Software veränderte Zündzeitpunkt kann nach Ansicht der Regelhüter kein Zufall sein, stattdessen handelt es sich nach ihrer Überzeugung um ein absichtliches Vergehen – zumindest hätten sich die Teams nach Überzeugung der Kommissare dieser Problematik bewusst sein müssen. Zusätzlich zu den gestrichenen Zeiten wurden alle Mercedes zu einer fünfminütigen Stop-and-Go-Strafe verurteilt, was für ein 24-Stunden-Rennen natürlich die größere Strafe darstellt als eine schlechtere Startposition.

Im Rennen kristallisierte sich schon nach wenigen Stunden ein Zweikampf zwischen Bentley und einem der beiden BMW M6 GT3 des Teams ROWE Racing heraus, der bis in die letzte halbe Stunde des Rennens hinein für Spannung sorgte. Unter immer wieder wechselnden Bedingungen fiel der richtigen Reifenwahl und einer optimalen Boxen-Strategie eine entscheidende Rolle zu, wobei BMW schließlich das bessere Ende für sich hatte. Der BMW M6 GT3 mit der Startnummer 99 stand am Ende des Langstrecken-Rennens auf dem ersten Platz der Gesamtwertung und konnte so den BMW-Gesamtsieg aus dem Vorjahr wiederholen. Das Schwester-Fahrzeug mit Nummer 98 fuhr den größten Teil des Rennens in den Top-10, landete am Ende aber nur auf dem 41. Gesamtrang.

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor):
„Im vergangenen Jahr haben wir den BMW Z4 GT3 mit einem Sieg in Spa-Francorchamps verabschiedet. Dass nun sein Nachfolger, der BMW M6 GT3, im ersten Einsatzjahr diesen großartigen Erfolg wiederholen konnte, ist einfach fantastisch. Herzlichen Glückwunsch an die gesamte Mannschaft von ROWE Racing zum sensationellen Gesamtsieg in Spa. Die Crew hat genauso fehlerfrei gearbeitet wie die Piloten Maxime Martin, Philipp Eng und Alexander Sims im Cockpit – und den ersten Platz deshalb mehr als verdient. Mit diesem Erfolg bei seinem Debüt bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps hat der BMW M6 GT3 einmal mehr sein enormes Potenzial unter Beweis gestellt und gezeigt, dass er absolut zuverlässig und konkurrenzfähig ist. Besonders leid tut es mir für Nick Catsburg, Stef Dusseldorp und Dirk Werner. Sie haben ein sehr gutes Rennen gezeigt, ehe sie das Fahrzeug eineinhalb Stunden vor dem Ende vorzeitig abstellen mussten. Hervorheben möchte ich auch die besondere fahrerische Leistung von Martin Tomczyk, der beim BMW Team Italia einen super Job gemacht hat. Martin zeigte bei seinem ersten Auftritt in Spa eine beeindruckende Aufholjagd. Gemeinsam mit seinem Team hätte er ein gutes Abschneiden verdient gehabt. Schade auch für das Team Boutsen Ginion Racing, das für seine Anstrengungen bei diesem Rennen nicht belohnt wurde.“

Maxime Martin (#99 BMW M6 GT3, ROWE Racing):
„Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben. Zehn Mal habe ich bereits an den 24 Stunden von Spa teilgenommen, und in den vergangenen vier Rennen jeweils in Führung gelegen, ohne zu gewinnen. Jedes Mal hatte ich ein technisches Problem, und irgendwie habe ich auch in diesem Jahr wieder darauf gewartet, dass wir kein Glück haben werden. Das gesamte Team hat einen perfekten Job gemacht. Wir hatten keine Probleme im gesamten Rennen – wir waren einfach konstant gut. Das war der schönste Sieg in meiner Karriere, neben meinen Erfolgen in der DTM. Als ich meinen Vater umarmt habe, sind in mir viele Gefühle hochgekommen. Meine Familie hat das Rennen jetzt sieben Mal gewonnen, das ist einfach sensationell.“

Philipp Eng (#99 BMW M6 GT3, ROWE Racing):
„Das Gefühl, hier zu gewinnen, ist fantastisch. Es gibt einige Rennen, bei denen du in deinem Leben als Rennfahrer siegen willst, und Spa gehört definitiv dazu. Dass wir gleich im ersten Jahr des BMW M6 GT3 ganz oben stehen, ist unglaublich. Das ist mein erster großer Erfolg als Werksfahrer, mein erster großer Sieg auf der Langstrecke – ich muss das alles erst einmal begreifen. Es ist so viel passiert im Rennen, natürlich hatten wir auch ein wenig Glück. Als es dann 30 Minuten vor Schluss noch einmal angefangen hat zu regnen, habe ich mich nur gefragt: ,Muss das sein, warum jetzt?’ So einen Nervenkitzel muss ich nicht noch einmal haben.“

Alexander Sims (#99 BMW M6 GT3, ROWE Racing):
„Ehrlich gesagt, kann ich es noch gar nicht glauben. Gerade der letzte Stint war noch einmal sehr emotional. Ich habe versucht, mich darauf zu konzentrieren, das Rennen sicher zu Ende bringen. Mein Team hat mir über Funk dabei sehr geholfen. Seit Beginn meiner Motorsportkarriere waren die 24 Stunden von Spa für mich ein ganz besonderes Rennen und ich hätte nie erwartet, dass ich sie nach nur vier Jahren im GT-Sport gewinnen würde. Ich denke, dass jeder bei ROWE Racing und BMW Motorsport tolle Arbeit am BMW M6 GT3 geleistet hat. Was für ein unglaublicher Auftakt: die erste Saison für das Fahrzeug und gleich der erste Sieg bei den 24 Stunden von Spa. Danke auch an Philipp und Maxime. Sie waren vom Start bis zum Ende großartig.“

Nick Catsburg (#98 BMW M6 GT3, ROWE Racing):
„Ich habe gemischte Gefühle, was das Rennen angeht. Zwar konnten wir es nicht beenden, aber wir haben lange um die Spitzenpositionen mitgekämpft. Wir hatten die nötige Pace. Das Team hat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Und unser Schwesterfahrzeug konnte den Sieg einfahren. Ich weiß, wie sich das anfühlt, und für Maxime Martin und das gesamte Team ist das etwas ganz Besonderes. Mit einem solchen Ergebnis, im ersten Jahr des BMW M6 GT3, konnte niemand rechnen. Es ist wirklich großartig.“

Dirk Werner (#98 BMW M6 GT3, ROWE Racing):
„Für uns war es ein unglückliches Rennen. Zu Beginn haben wir während der Gelbphase eine Runde verloren. Aber ab diesem Zeitpunkt lief es bei uns eigentlich ziemlich gut. Wir hatten gute Rundenzeiten, konnten mit der Konkurrenz mithalten, blieben aber dennoch eine Runde zurück. Dadurch hatten wir uns im Bereich sechster oder siebter Platz festgefahren. Leider konnten wir das Rennen nicht beenden, das ist natürlich schade, aber so ist das nun mal bei einem 24-Stunden-Rennen. Glückwunsch an unsere Teamkollegen zum Sieg. Sie sind ein fantastisches Rennen gefahren.“

Stef Dusseldorp (#98 BMW M6 GT3, ROWE Racing):
„Irgendwie scheint dieses Rennen etwas gegen mich zu haben. Alles fühlt sich beinah so wie im vergangenen Jahr an. Wir sind auf dem Weg, ein gutes Ergebnis einzufahren, alle zeigen eine starke Performance und dann so ein Ergebnis. Das ist wirklich deprimierend, so auszuscheiden. Glücklicherweise lief das andere Auto perfekt und unsere Teamkollegen konnten den Sieg einfahren. Insgesamt haben alle eine super Arbeit geleistet. Dass unsere Teamkollegen das Rennen gewinnen konnten, ist fantastisch. Herzlichen Glückwunsch.“

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