Aero-Pionier mit 3 Augen: BMW 328 Fachsenfeld Streamline

Sonstiges | 6.06.2025 von 0

Selbst im exklusiven Umfeld des diesjährigen Concorso d’Eleganza Villa d’Este zählte der BMW 328 Fachsenfeld Streamline zu den seltensten Fahrzeugen: Schon von der Basis in …

Selbst im exklusiven Umfeld des diesjährigen Concorso d’Eleganza Villa d’Este zählte der BMW 328 Fachsenfeld Streamline zu den seltensten Fahrzeugen: Schon von der Basis in Form des BMW 328 gab es nur 462 Stück, doch der Umbau zum Fachsenfeld Streamline Coupé wurde nur zwei Mal umgesetzt. Verantwortlich dafür waren die Karosseriebauer von Wendler in Reutlingen, die damals als Coachbuilder aktiv waren und mehrere hundert individuelle Karosserien für Automobile verschiedener Hersteller fertigten.

Wie der Name des 1937 gebauten BMW 328 Fachsenfeld Streamline bereits andeutet, ging es bei seiner Gestaltung ganz maßgeblich – und wesentlich stärker als damals üblich – um aerodynamische Optimierung. Verantwortlich für die Formgebung war Graf Reinhard von Koenig-Fachsenfeld, der die Bedeutung der Stromlinienform früh erkannte und seinen Fahrzeugen mit einem mittig montierten, dritten Front-Scheinwerfer eine unverwechselbare Optik bescherte. Er experimentierte schon in den 1930er-Jahren im Windkanal und schuf eine Form, die ihrer Zeit mit verkleideten Hinterrädern und sogar einer frühen Form von flächenbündig integrierten Türgriffen weit voraus war. "

Obwohl der 2,0 Liter große BMW-Reihensechszylinder mit 80 PS unangetastet blieb und sich auch am Gewicht von 830 Kilogramm praktisch nichts veränderte, verbesserten sich die Fahrleistungen im Hochgeschwindigkeits-Bereich geradezu dramatisch: Mit einer Endgeschwindigkeit von 189 km/h übertraf das Fachsenfeld Streamline Coupé den regulären BMW 328 Roadster um imposante 30 km/h. Ein weiterer Beleg für den Erfolg der Optimierungen war der auf 0,38 reduzierte cW-Wert.

Das beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este präsentierte Exemplare wurde ursprünglich von Hans Klepper aus Rosenheim bei Karosserie Wendler Reutlingen bestellt. Graf Fachsenfeld arbeitete übrigens auch mit Professor Wunibald Kamm zusammen, der ebenso Aerodynamik-begeistert war und später das BMW 328 Kamm Coupé entwarf – das zum Dreifach-Sieg von BMW bei der Mille Miglia 1940 und damit zum bis dahin größten Motorsport-Erfolg der Bayerischen Motorenwerke beitrug.

Welche Anstrengungen BMW heute zur Aerodynamik-Optimierung unternimmt, zeigen Hightech-Objekte wie das Aerodynamische Versuchszentrum (AVZ) in München. Erst kürzlich wurde mit dem neuen AEZ außerdem ein auf Aeroakustik und Geräuschkomfort spezialisierter Windkanal in Betrieb genommen, der weitere Vorteile einer strömungsoptimierten Karosserie in den Blick rückt.

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