Elektroauto als Energie-Speicher: BMW i3 überzeugt im Test

BMW i, BMW i3 | 11.10.2022 von 0

Wer ein Elektroauto wie den BMW i3 vor der Tür hat, besitzt prinzipiell auch einen großen Speicher für Energie: Während heute so mancher Kunde einer …

Wer ein Elektroauto wie den BMW i3 vor der Tür hat, besitzt prinzipiell auch einen großen Speicher für Energie: Während heute so mancher Kunde einer Photovoltaik-Anlage einen großen stationären Energiespeicher kauft, wird die Möglichkeit des Energiespeicherns im Lithium-Ionen-Akku eines Elektroautos häufig übersehen. Grundvoraussetzung dafür ist das Bidirektionale Laden, das den Akku zum Zwischenspeicher macht, der die in ihm gespeicherte Energie über das Ladekabel auch in das Stromnetz eines Hauses abgeben kann. Außerdem sollte das Fahrzeug natürlich möglichst oft in Zeiträumen vor Ort sein, die sich gut zum Einspeisen oder Abgeben von Energie nutzen lassen.

In den Niederlanden hat der Strom-Anbieter Eneco eMobility nun einen Praxis-Test durchgeführt, vergleichbare Tests finden auch in anderen Ländern und mit anderen beteiligten Stromanbietern statt. Der im Vergleich mit neuesten Modellen wie i4, i7 oder iX relativ kleine Lithium-Ionen-Akku des BMW i3 bietet eine Netto-Kapazität von 37,9 kWh, was bereits zur Versorgung eines Einfamilien-Hauses für einen Zeitraum von bis zu zwei Tagen genügt. Für den Test wurde das Fahrzeug so modifiziert, dass es bidirektionales Laden beherrscht. "

Beim aktuellen Test in den Niederladen ging es vor allem um finanzielle Vorteile, die sich aus dem richtigen Timing ergeben können: Laut Berechnungen von Eneco können allein durch das Aufladen des Akkus zu günstigen Zeitpunkten und eine Nutzung der im Akku des Elektroautos gespeicherten Energie in Zeiten mit hohen Strompreisen bis zu 850 Euro pro Jahr eingespart werden. Dieser Effekt lässt sich erzielen, obwohl es beim Laden und Entladen des Auto-Akkus zu unvermeidlichen Verlusten kommt. Im Test der Niederländer ergab sich allerdings ein Wirkungsgrad von über 90 Prozent, sodass die Verluste insgesamt kleiner als die möglichen finanziellen Einspareffekte sind.

Natürlich lässt sich mit einem solchen Energiemanagement auch die Ökobilanz verbessern: Wer den Akku primär mit Solar- und Windstrom auflädt und die gespeicherte Energie vordergründig in Phasen nutzt, in denen diese erneuerbaren Energiequellen nicht zur Verfügung stehen, kann auch seinen Verbrauch von fossilen Brennstoffen reduzieren.

Weiterhin zu klären bleibt, wie sich eine derart intensive Akku-Nutzung auf die Lebensdauer der Batteriezellen auswirkt. Dabei liegt auf der Hand, dass permanentes Be- und Entladen zur Alterung beiträgt, aber genaue und belastbare Zahlen zum Verschleiß werden derzeit noch in praxisnahen Feldversuchen ermittelt. Doch auch wenn sich noch nicht alle Fragen rund ums Bidirektionale Laden abschließend beantworten lassen: Ein spannendes Thema dürfte die optimale Nutzung der immer zahlreicher werdenden Akkus von Elektroautos definitiv bleiben.

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