Kaum etwas zeigt den scheinbar unaufhaltsamen technischen Fortschritt bei sportlichen Autos so gut wie die Entwicklung der Rundenzeiten: Zahlreiche Beispiele belegen, dass heutige Mittelklasse-Sportler auf einem Niveau unterwegs sein können, das noch zu Beginn des Jahrtausends nur für Supersportwagen erreichbar schien. Zu dieser Entwicklung hat nicht nur die immer höhere Leistung beigetragen, auch massive Fortschritte in den Bereichen Karosserie und Fahrwerk sowie bei der Bereifung sind wesentliche Performance-Treiber bei BMW M & Co.
Man muss allerdings keine zwei Jahrzehnte zurückblicken, um signifikante Fortschritte erkennen zu können: Die Rundenzeiten des neuen BMW M4 G82 zeigen auch im Vergleich zum direkten Vorgänger deutliche Verbesserungen. Sichtbar wird diese Entwicklung nun auch in einem Rennstrecken-Vergleich von Mat Watson, der den neuen BMW M4 Competition ins Duell mit dem BMW M2 CS der Generation F87 schickt.
Während der 450 PS starke M2 CS die sportliche Krönung der ersten M2-Familie darstellt, steht der M4 Competition klar im Schatten der kommenden CS- und CSL-Varianten der Generation G82. Mit 510 PS ist der M4 zwar spürbar stärker als der M2 CS, im Gegensatz muss er aber auch 175 Kilogramm zusätzliches Gewicht über die Strecke wuchten. Hintergrund des höheren Gewichts sind aber nicht nur die größeren Abmessungen, die höheren Anforderungen an die Crash-Sicherheit oder umfassendere Serienausstattungen, sondern auch zahlreiche Verstrebungen und weitere Versteifungs-Maßnahmen für die Karosserie.
Welches der beiden Gesamtpakete auf der Rennstrecke besser abschneidet, erklärt Mat Watson aus der Onboard-Perspektive. Direkt im Anschluss werden auch die Längsdynamik-Vorteile des neuen BMW M4 Competition deutlich: Auch dank der weiterentwickelten Launch-Control kann er trotz höherem Gewicht schneller aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen, für die ebenfalls ermittelte Viertelmeile-Zeit spielen hingegen die 510 PS die Hauptrolle.
Deutlich wird der Performance-Sprung der neuen Generation von BMW M3 und M4 auch bei einem anderen Vergleich: Die sport auto hatte den BMW M2 CS schon vor Monaten in Hockenheim mit Cup-Reifen gemessen und dabei eine Rundenzeit von 1:54,8 Minuten ermittelt. Der neue BMW M4 G82 kommt dem M2 CS selbst als Handschalter mit “nur” 480 PS und ohne die deutlich traktionsstärkeren Cup-Reifen (Michelin Pilot Sport 4S vs. Michelin Pilot Sport Cup 2) bedrohlich nahe und man muss kein Hellseher sein um zu erkennen, dass ein M4 Competition mit vergleichbarer Bereifung dem M2 CS auch auf dieser Strecke die Rückleuchten zeigen würde.
Klar ist aber auch: Für den subjektiv erlebbaren Fahrspaß und damit die Freude am Fahren spielen andere Faktoren als die Rundenzeit eine wesentlich wichtigere Rolle. Und wer abseits objektiv ermittelbarer Zahlen im Emotions-Ranking vorn liegt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.
