BMW-Duell auf der A 45: Polizei liefert Autobahn-Rennbericht

Sonstiges | 5.05.2021 von 0

Mit viel Humor weist die Polizei Dortmund auf die Gefahren illegaler Autorennen hin. Im konkreten Fall geht es um zwei BMW-Fahrer, die sich am Montag …

Mit viel Humor weist die Polizei Dortmund auf die Gefahren illegaler Autorennen hin. Im konkreten Fall geht es um zwei BMW-Fahrer, die sich am Montag auf der Autobahn A 45 allem Anschein nach ein Duell weit jenseits aller Verkehrsregeln geliefert haben. Laut Pressemitteilung der Polizei Dortmund fuhren beide trotz eines Tempolimits von 100 km/h mit bis zu 200 km/h über die Autobahn, überholten andere Verkehrsteilnehmer dabei sowohl links als auch rechts und dürften es an einigen Stellen auch mit dem Sicherheitsabstand nicht so genau genommen haben: Mit der eher aus dem Tourenwagen-Sport bekannten Floskel “Stoßstange an Stoßstange” beschreibt die Polizei einen Abstand, der auf der Autobahn höchstens im Stau vernünftig sein kann.

Die Folgen für den Adrenalin-Kick auf öffentlichen Straßen sind drastisch: Sowohl der 24-jährige Fahrer des einen BMW als auch der 28-jährige Fahrer des anderen BMW müssen nicht nur auf eine Champagner-Dusche verzichten und ihren Führerschein abgeben, auch die Autos wurden von der Polizei an Ort und Stelle sichergestellt. Für eventuelle Rennen werden die beiden Hobby-Rennfahrer vermutlich für längere Zeit auf andere Verkehrsmittel zurückgreifen müssen. Wichtiger ist aber zweifellos, dass bei dem Rennen auf der A 45 keine Unbeteiligten zu Schaden gekommen sind.

Denn was die Polizei Dortmund mit einer ordentlichen Prise Humor im Sinne eines Rennberichts veröffentlicht hat, hat natürlich einen ernsten Hintergrund: Während manche die Autobahn zur Rennstrecke machen, wollen andere Autofahrer einfach nur sicher von A nach B kommen. Kaum ein Verkehrsteilnehmer rechnet damit, bei erlaubten 100 plötzlich mit der doppelten Geschwindigkeit rechts überholt zu werden. Schon eine kleine Unachtsamkeit oder Fehleinschätzung kann dann zu einem Unfall mit fatalen Folgen führen.

Auf ganz ähnliche Art und Weise hatte im letzten Herbst auch die Polizei Berlin auf ein illegales Autorennen im Stadtverkehr hingewiesen. Den aktuellen “Rennbericht” der Polizei Dortmund gibt es hier in voller Länge:

Die Anspannung steigt. Das Adrenalin wird freigesetzt. Motorengeräusche. Es ist wieder soweit: Das Rennen auf dem berühmten A 45 Ring startet. Es ist Montag, der 3.Mai. 14.15 Uhr. Die Sonne scheint. Im Startfeld zwei Autos des Herstellers BMW, besetzt mit zwei jungen und talentierten Rennfahrern, 24 und 28 Jahre alt. Auch im Startfeld dabei: zahlreiche Anfänger – nicht so hoch motorisiert und auch mit viel weniger Erfahrung. Sie werden im kommenden Rennen für die beiden professionellen Rennfahrer nur Hindernisse sein. Kurzer Blickkontakt zwischen den beiden Favoriten und los geht’s!

Beschleunigung auf circa 140 km/h. Der erste BMW zieht an den langsamen Autos rechts vorbei. Der Zweite folgt. Da werden beide von anderen Fahrern auf der linken Spur ausgebremst. Stoßstange an Stoßstange treiben sie die Anfänger von der Bahn. Beschleunigung auf circa 200 km/h. Die Strecke ist eigentlich nur für 100 km/h Spitzengeschwindigkeit ausgelegt. Hier braucht man Erfahrung, um mit solchen Geschwindigkeiten auf der Strecke zu bleiben. Das haben die beiden natürlich. Weiter geht’s: links überholen, rechts überholen. Plötzlich wird das Rennen abgebrochen. Abrupt wachen die beiden Möchtegern-Rennfahrer aus ihrem Traum auf. Die Polizei steht neben ihnen.

Keine Champagnerdusche folgt. Autos weg, Führerscheine weg. Ernüchternd.

Aber es gibt auch was Positives zu berichten. Die anderen Autos auf der Rennstrecke können jetzt normal weiterfahren, ohne um ihr Leben zu fürchten. Für die einen ein Kick, für die anderen eine tödliche Gefahr. Millionen vernünftige Autofahrer und die Polizei gehören zur letzteren Gruppe.

(Fotos: BMW | Infos: Polizei Dortmund)

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