Mitten in der Krise: BMW fordert 5 Prozent Rabatt von Zulieferern

Sonstiges | 1.10.2020 von 0

Im Frühjahr 2020 hat die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Planungen in unzähligen Unternehmen über den Haufen geworfen, unzählige Firmen sind längst von ihren ursprünglichen Zielen für …

Im Frühjahr 2020 hat die Corona-Pandemie die wirtschaftlichen Planungen in unzähligen Unternehmen über den Haufen geworfen, unzählige Firmen sind längst von ihren ursprünglichen Zielen für das laufende Jahr abgerückt. Auch die Autoindustrie zählt zur großen Mehrheit der Branchen, die von der Krise und ihren direkten Auswirkungen – darunter die seit Monaten anhaltende Verunsicherung der Privatkunden –  hart und unvorbereitet getroffen wurden. Mehrere große Autobauer und Zulieferer sahen sich bereits gezwungen, auch unter Verweis auf die Corona-Pandemie tausende Stellen abzubauen.

Mitten in dieser Krise platziert die BMW Group nun offenbar den Wunsch nach einem nachträglichen Rabatt in Höhe von 5 Prozent bei diversen Zulieferern. Wie die Wirtschaftswoche berichtet, sollen verschiedene Zulieferer schriftlich dazu aufgefordert worden sein, die derzeit vereinbarten Preise zum Jahreswechsel um durchschnittlich 5 Prozent zu reduzieren. So sollen die Lieferanten ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten, schließlich könne auch ein großer Konzern wie die BMW Group die Folgen nicht im Alleingang abfedern und seine eigenen Ziele für das Jahr 2021 anderenfalls nicht erreichen. Im Gegenzug für den gewünschten Rabatt sichere BMW den angeschriebenen Zulieferern weitere Unterstützung zu.

Wie die Wirtschaftswoche auf Nachfrage erfahren hat, will BMW die Schreiben nicht an alle Zulieferer verschickt haben. Stattdessen ging die Forderung gezielt an wirtschaftlich starke Lieferanten, die bisher gut durch die Krise gekommen sind. Dass die Münchner mit einer solchen Forderung zum jetzigen Zeitpunkt dennoch keine offenen Türen einrennen und vielerorts auf Unverständnis stoßen werden, liegt allerdings auf der Hand.

Die BMW Group selbst ist bisher vergleichsweise gut durch die Krise gekommen, auch wenn der Vorstandsvorsitzende das zweite Quartal 2020 als “schlimmstes Quartal, das BMW je erlebt hat” bezeichnet hat. Als Ausgleich für die großen Probleme auf vielen wichtigen Märkten dient dabei China, denn auf dem größten Einzelmarkt des Unternehmens stehen die Zeichen längst wieder auf Wachstum. Zwar kann der positive Trend aus China die Einbrüche auf anderen Märkten nicht komplett kompensieren, aber er macht große Hoffnungen auf eine schnelle Erholung nach der Pandemie.

Find us on Facebook

Tipp senden