3D-Druck 2.0: BMW und MIT entwickeln aufblasbares Material

Sonstiges | 28.05.2018 von 0

Das Ausschöpfen der Möglichkeiten des 3D-Drucks steckt noch in den Kinderschuhen, längst sind nicht alle Stärken der Technik ausgeschöpft. Schon jetzt kommen in Motorsport- und …

Das Ausschöpfen der Möglichkeiten des 3D-Drucks steckt noch in den Kinderschuhen, längst sind nicht alle Stärken der Technik ausgeschöpft. Schon jetzt kommen in Motorsport- und Serienfahrzeugen der BMW Group Komponenten zum Einsatz, die man auf konventionelle Art und Weise nicht hätte herstellen können. Beispiele hierfür sind Scheinwerfer-Elemente des M8 GTE oder Teile der Verdeckmechanik des BMW i8 Roadster, aber auch MINI Yours greift zur Individualisierung auf Teile aus dem 3D-Drucker zurück.

Gemeinsam mit dem Self Assembly Lab des weltberühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat die BMW Group nun ein weiteres spannendes Projekt gemeistert: Erstmals wurde per 3D-Druck ein Material hergestellt, das im Nachhinein aufblasbar ist. Dieses Material bietet einige einzigartige Vorteile, weil die Form im Nachhinein grundlegend verändert und angepasst werden kann. Das Material kann per 3D-Druck praktisch in jeder Form und Größe hergestellt und dann durch Aufblasen deutlich verändert werden. Je nach Luftdruck werden zunächst nur ausgewählte Kammern und Bereiche mit Luft gefüllt, was beinahe unendliche Möglichkeiten zur Gestaltung bietet. Sowohl bei der Form als auch bei den Festigkeitsstufen gibt es unzählige Möglichkeiten, die Teile aus dem 3D-Drucker zu nutzen.

Ein mögliches Einsatzgebiet für die “Liquid Printed Pneumatics” sind die Innenräume künftiger Fahrzeuge, wo das Material beispielsweise in Sitzen mit Massagefunktionen zum Einsatz kommen könnte. Für das Sitz-Design würden sich so völlig neue Möglichkeiten eröffnen, wenn die bisher übliche Konstruktionsweise grundlegend verändert werden kann.

Martina Starke (Leiterin BMW Brand Vision und BMW Brand Design): “Das Resultat unserer Zusammenarbeit macht deutlich, dass eine neue Ära des Materialdesigns unmittelbar bevorsteht. Es ist nicht mehr nötig, das Auto der Zukunft in eine bestimmte Form zu pressen. Innenräume könnten auch formbare, baukastenähnliche Strukturen annehmen.
Diese anpassungsfähige Materialtechnologie verweist auf eine Zukunft, in der veränderbare Oberflächen für Komfort, Polsterung und auch Aufprallsicherheit sorgen, angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse der Insassen.
Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag zu dieser Ausstellung zu leisten und unsere Errungenschaften zu präsentieren. Unser Projekt der „Liquid Printed Pneumatics“ ist ein wunderbares Beispiel einer fruchtbaren interdisziplinären Kooperation, wie wir sie in den kommenden Jahren in zunehmender Zahl erwarten dürfen, speziell bei BMW.”

Skylar Tibbits (Gründer des MIT Self-Assembly Lab): “Wir haben einige der neuesten Technologien kombiniert, wie etwa Rapid Liquid Printing und Techniken aus dem Gebiet der Soft-Robotik, um diese anpassbare Materialstruktur zu generieren. Früher benötigte man oft komplizierte, fehleranfällige elektro-mechanische Geräte oder aufwändige Form- und Werkzeugarbeit, um aufblasbare Materialien zu produzieren. Heute sind wir in der Lage, komplizierte aufblasbare Strukturen mit unterschiedlichem Festigkeitsgrad und in beliebiger Ausführung zu drucken.”

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