Landshut und Wackersdorf bereiten sich auf CFK-Produktion vor

BMW i | 20.07.2010 von 2

Das Megacity Vehicle von BMW wird ab dem Jahr 2013 das erste Großserienfahrzeug sein, das zu großen Teilen aus dem besonders leichten Werkstoff Carbon besteht. …

Das Megacity Vehicle von BMW wird ab dem Jahr 2013 das erste Großserienfahrzeug sein, das zu großen Teilen aus dem besonders leichten Werkstoff Carbon besteht. Während die Fasern im neuen US-Werk in Moses Lake entstehen werden, weil man sie dort mit Energie aus Wasserkraft produzieren kann, erfolgt die Weiterverarbeitung an den deutschen Standorten Wackersdorf und Landshut.

Im Innovationspark Wackersdorf wurden gestern die Anlagen für die Produktion von Carbonfasergelegen in Betrieb genommen, die dort unter der Regie von SGL Automotive Carbon Fibers – einem Joint Venture von BMW und SGL Carbon – arbeiten werden. Die textilen Gelege aus Carbonfasern werden dann in Landshut zu Leichtbau-Karosseriekomponenten aus Carbon weiterverarbeitet. Zum Ausbau der dafür benötigten Produktionsanlagen erfolgte ebenfalls gestern der erste Spatenstich im Werk Landshut. Die fertigen Teile werden dann im Werk Leipzig zum Megacity Vehicle montiert.

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Am Standort Landshut umfassen die Investitionen rund 40 Millionen Euro. Im Ergebnis sollen auf einer Fläche von 7.000 Quadratmetern bis zu 100 Arbeitsplätze entstehen. Weitere 100 Arbeitsplätze entstehen bis 2013 in Wackersdorf, wo auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern mehrere tausend Tonnen Carbonfasergelege jährlich entstehen sollen. Für das dortige Werk werden rund 20 Millionen Euro in die Hand genommen.

Die Wahl der Standorte erfolgte dabei keineswegs zufällig. Wie schon angedeutet, sprach für Moses Lake vor allem die dort zur Verfügung stehende regenerative Energie. Landshut war prädestiniert, weil dort schon heute die Carbon-Teile für einzelne Modelle der BMW M GmbH hergestellt werden und somit auf einige Erfahrungswerte zurückgegriffen werden kann. Wackersdorf ist hervorragend angebunden und liegt auf dem Weg zum Werk Leipzig, wo das Megacity Vehicle ab 2013 vom Band laufen wird. Außerdem ist auch das Werk Dingolfing in das Megacity Vehicle eingebunden, denn das dortige Know-How in der Produktion von Fahrwerks- und Antriebskomponenten aus Aluminium fließt ebenfalls in das MCV ein.

Dr. Herbert Diess (Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk): “Das Megacity Vehicle ist eine Lösung für die urbanen Ballungsräume und in mehrfacher Hinsicht revolutionär. Es wird das weltweit erste Großserienfahrzeug mit einer Fahrgastzelle aus Carbon sein. Wir sehen in Carbon einen bedeutenden Werkstoff der Zukunft. Wir glauben an diesen Werkstoff – und wir sind Vorreiter auf diesem Gebiet.
Wackersdorf liegt verkehrsgünstig zwischen den Standorten Leipzig und Landshut. Durch die heute schon vorhandene Infrastruktur als Innovationspark bot der Standort die idealen Voraussetzungen für die Ansiedlung des Joint Ventures. Wir bekennen uns damit gleichzeitig auch zu unserem Heimatstandort Bayern”

Dr. Jörg Pohlman (Geschäftsführer SGL Automotive Carbon Fibers): “Die Fertigung von Carbonfasergelegen im industriellen Maßstab ist ein neues technologisches Feld. Hierfür nutzen wir auch die Expertise der SGL Group in der Herstellung von technischen Textilien aus Carbonfasern. Ebenso ausschlaggebend für die Standortwahl Wackersdorf ist die Nähe zu den Entwicklungstätigkeiten der BMW Group.”

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