Wer beim BMW i4 Facelift 2024 auf ein revolutionäres Update mit zahlreichen Veränderungen spekuliert hat, dürfte sich in den letzten Jahren nur oberflächlich mit dem enormen Erfolg des Elektroautos befasst haben: Seit seinem Debüt vor drei Jahren zählt der BMW i4 zu den weltweit gefragtesten Elektroautos im Premium-Segment und trägt maßgeblich dazu bei, dass BMW die etablierten Konkurrenten auch beim BEV-Absatz klar in die Schranken weisen kann. Dennoch lassen es sich die Münchner natürlich nicht nehmen, ihre Elektro-Limousine mit einigen kleineren Verfeinerungen aufzufrischen und so fit für die zweite Hälfte des Lebenszyklus zu machen.
Die wichtigste Neuerung ist dabei wohl die Neueinführung des BMW i4 xDrive40, der das Antriebs-Programm um eine vierte Variante ergänzt und endlich eine Allrad-Option unterhalb des i4 M50 schafft. Der auf einigen Märkten schon länger erhältliche Allrad-i4 kommt mit 401 PS und bietet je nach Konfiguration 444 bis 548 Kilometer WLTP-Reichweite. Er bleibt damit spürbar unter dem Niveau des heckgetriebenen BMW i4 eDrive40, der in seiner sparsamsten Konfiguration nun nur noch 15,4 kWh auf 100 Kilometer verbraucht und so auf 600 Kilometer Reichweite gemäß WLTP kommt. Im echten Leben dürfte dieser Fortschritt kaum jemals eine Rolle spielen, schließlich waren laut WLTP-Zyklus auch bisher schon bis zu 590 Kilometer möglich, aber psychologisch und für das Marketing ist die 600-Kilometer-Marke im Datenblatt sicher kein Nachteil.
Optisch geht das BMW i4 Facelift einen ganz ähnlichen Weg wie die zweitürigen 4er: Neue Scheinwerfer mit neuem Tagfahrlicht-Design vorn sowie neue Rückleuchten mit filigranem Innenleben in Laser-Technik hinten stellen auf den ersten Blick die wichtigsten Änderungen dar. Während sich die Front-Optik durch die Wahl der optionalen Matrix-LED-Scheinwerfer kaum verändert, kommen die Heckleuchten im CSL-Style nur in Verbindung mit der teureren Lichttechnik zum Einsatz – wer bei der Serien-Beleuchtung bleibt, erhält die gleichen Rückleuchten wie vor dem Facelift.
Auf den zweiten Blick präsentiert sich auch die Niere mit einem neuen Innenleben: Das Topmodell BMW i4 M50 kommt jetzt trotz weitgehend geschlossener Niere mit horizontalen Streben und folgt damit der gleichen Design-Philosophie wie andere aktuelle M-Modelle. Die schwächeren Modelle erhalten ebenfalls ein neues Nieren-Innenleben, das mit seiner Musterung an die Elektro-SUV iX1 und iX2 erinnert und für eine klare Abgrenzung von den konventionell angetriebenen Varianten des 4er Gran Coupé (G26 LCI) sorgt.
Weitere Änderungen des Facelifts sind optional beziehungsweise abhängig von der individuellen Konfiguration: Mit Cape York Green und Fire Red kommen zwei neue Farben ins Programm, außerdem gibt es neue Felgen und kleinere Anpassungen bei den lackierten Umfängen. Wer beispielsweise die schwarze Niere der Shadow Line mit erweiterten Umfängen ordern möchte, muss dafür – wie schon in anderen Baureihen – künftig das komplette M Sport Pro-Paket bestellen. Nur wenigen Betrachtern dürfte ohne direkten Vergleich auffallen, dass der Diffusor-Einsatz der M Sport-Heckschürze nun in Hochglanz-Schwarz lackiert wird.
In einigen Details veredelt präsentiert sich auch der Innenraum, der nun über iDrive 8.5 und eine neue Ambientebeleuchtung mit beleuchteten Luftausströmern verfügt. Auf Wunsch kommen außerdem die “Crafted Clarity” genannten Bedienelemente aus geschliffenem Glas zum Einsatz, die bisher nur in größeren Baureihen angeboten wurden. Wichtiger sind zumindest aus Fahrer-Sicht die neuen Lenkräder mit unten abgeflachtem Kranz, die sicher etwas Umgewöhnung erfordern.
Noch etwas Geduld müssen all jene aufbringen, die das BMW i4 Facelift 2024 zeitnah bestellen wollen: Zu den neuen Preisen wollen sich die Münchner erst Ende Mai äußern. Nach unseren Informationen wird die Produktion der Facelift-Modelle im Juli beginnen, wenig später dürften auch die Auslieferungen beginnen.