Noch vor wenigen Jahren wäre das Ergebnisses eines Beschleunigungs-Duells mit hochmotorisierten M-Modellen im strömenden Regen vor allem ein Vergleich von Fahrer-Feingefühl im rechten Fuß und Qualität der Bereifung gewesen, denn mit reinem Hinterradantrieb und über 500 PS ist eine Vollgas-Beschleunigung bei Nässe vor allem ein Kampf mit der Traktion. In Zeiten des Allradantriebs M xDrive sieht die Sache ganz anders aus, denn inzwischen können auch die High Performance M-Modelle mit der Traktion von vier angetriebenen Rädern punkten, wenn diese gerade gefragt ist.

Im jüngsten Duell von CarWow sehen wir, wie souverän zwei Vertreter des aktuellen Portfolios auch bei typisch-britischem Bilderbuchwetter aus den Startlöchern kommen: BMW M3 Touring (G81) und M8 Cabrio (F91) sind beide immer mit M xDrive ausgerüstet. Los geht es bei Minute 4:05 und 5:02 mit den ersten beiden Drag-Races – und sofort zeigt sich, dass die Traktion auch mit vier angetriebenen Rädern eine ganz entscheidende Rolle spielt.

Offenbar sah sich die Launch-Control des M8 in beiden Fällen dazu gezwungen, gleich mehrere Gänge hoch zu schalten und den Rädern so mehr Chancen zum Finden des nötigen Grips zu geben. Der M3 Touring nutzt diese kleine Schwäche konsequent aus und zieht dem M8 deutlich davon, obwohl sein Reihensechszylinder mit 510 PS gegenüber dem 625 PS starken V8-Biturbo des M8 nominell klar im Nachteil ist.

Im dritten und vierten Versuch (ab Minute 6:45 bzw. 7:47) verzichtet der M8-Fahrer auf die Launch-Control und versucht stattdessen, mit manuellen Gangwechseln am M3 Touring zu bleiben. Auch das gelingt nicht ganz, aber das Cabrio bleibt zumindest deutlich näher am Kombi als in den ersten beiden Versuchen. Erst nach einem Wechsel der Fahrspuren kann das M8 Cabrio im fünften Versuch ab Minute 8:39 endlich ein Rennen für sich entscheiden, insgesamt findet es aber offenbar kein Mittel gegen die Performance des BMW M3 Touring.

In den jeweils besten Versuchen benötigte der Kombi bei Nässe 12,0 Sekunden für die Viertelmeile, das Cabrio war mit 12,4 Sekunden ein gutes Stück langsamer unterwegs.

Wesentlich besser schneidet der BMW M8 ab, wenn auf den Faktor des stehenden Starts verzichtet wird: Bei den rollenden Starts ab Minute 12:35 (Komfort-Setup) und 13:38 (Sport Plus) zeigt der V8 deutlich, welches Potenzial in ihm steckt. Klar ist aber auch: Für das Abschneiden auf trockener Strecke sind alle Ergebnisse des aktuellen Videos nur bedingt übertragbar.