BMW Group: 400 Arbeitsplätze im MINI Werk Oxford gestrichen

MINI | 28.08.2020 von 1

Genau wie unzählige andere Unternehmen wurde auch die BMW Group im Jahr 2020 von den Einschnitten der Corona-Pandemie überrascht. Noch im Januar haben nur wenige …

Genau wie unzählige andere Unternehmen wurde auch die BMW Group im Jahr 2020 von den Einschnitten der Corona-Pandemie überrascht. Noch im Januar haben nur wenige Menschen erahnt, wie stark die Geschäfte im Lauf des Februars einbrechen würden. Die weltweiten Absatz-Zahlen für das erste Halbjahr offenbaren schließlich ein Drama, das große Teile der weltweite Industrie völlig unvorbereitet getroffen hat: Ursprünglich wollte die BMW Group im Jahr 2020 einen neuen Absatz-Rekord aufstellen und das Vorjahr leicht übertreffen, nun droht den Münchnern eines der schlechtesten Jahre seit langem. Und hinter jeder sanften Erholung, die mit Beginn des zweiten Halbjahres auf einigen Märkten zu verzeichnen ist, steht das große Fragezeichen von möglichen weiteren Wellen der Pandemie.

Zu den ersten menschlichen Leidtragenden in den Reihen der BMW Group zählen nun 400 Leiharbeiter im MINI Werk Oxford. Wie die BBC berichtet, hat die Corona-Krise zu einem deutlichen Nachfrage-Einbruch bei der britischen BMW-Tochter geführt. Zwar soll weiterhin an fünf Tagen die Woche gearbeitet werden, aus dem bisherigen 3-Schicht-Betrieb wird ab Oktober aber auf absehbare Zeit ein Zwei-Schicht-Betrieb. Das Produktions-Volumen wird durch diese Maßnahme von rund 1.000 Einheiten täglich auf einen Wert zwischen 800 und 900 absinken. Das 2019 erreichte. Niveau von über 220.000 gebauten MINIs hätte das Werk Oxford auch ohne diese Maßnahme deutlich verfehlt, schließlich wurde die Produktion im März Corona-bedingt unterbrochen und erst im Mai wieder aufgenommen.

Die 400 betroffenen Mitarbeiter sollen in Absprache mit den Gewerkschaften Mitte September über ihre Entlassung informiert werden. Die Verantwortlichen in Oxford betonen, dass sie versucht haben, so viele Arbeitsplätze wie möglich zu erhalten. Insgesamt beschäftigt die BMW Group etwas mehr als 4.000 Menschen in Oxford, die Entlassung von 400 Leiharbeitern entspricht also einer Streichung von fast 10 Prozent der Stellen.

Insgesamt will die BMW Group rund 6.000 Arbeitsplätze Corona-bedingt abbauen, dabei aber so sozialverträglich wie möglich agieren: Statt Kündigungen wie in Oxford ist vor allem das Unterlassen von Nachbesetzungen geplant, wenn Mitarbeiter in den Ruhestand gehen oder das Unternehmen aus anderen Gründen verlassen. Ob es dabei bleibt oder ob ein weiterer Stellenabbau notwendig ist, hängt entscheidend vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.

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