Nachhaltiger Kobalt-Einkauf: BMW kauft auch in Marokko ein

BMW i | 10.07.2020 von 0

Wer ein Elektroauto bauen will, kommt nach heutigem Stand nicht um den Kauf von Kobalt herum. Ohne die früher vor allem zum Färben genutzten Erze …

Wer ein Elektroauto bauen will, kommt nach heutigem Stand nicht um den Kauf von Kobalt herum. Ohne die früher vor allem zum Färben genutzten Erze sind moderne Lithium-Ionen-Akkus nicht darstellbar, weshalb auch Autobauer wie BMW in den letzten Jahren zu großen Abnehmern geworden sind. In den nächsten Jahren wird allein die BMW Group Kobalt im Wert von rund 500 Millionen Euro einkaufen, um die Batterien der fünften Generation des eDrive-Antriebsstrangs bauen zu können. Während vier Fünftel dieser Investitionen in Australien landen, wird der verbleibende Rest künftig in Marokko eingekauft.

Aufbauend auf einem Anfang letzten Jahres unterschriebenen Memorandum of Understanding haben die BMW Group und das marokkanische Bergbauunternehmen Managem Group nun einen entsprechenden Liefervertrag für die Jahre 2020 bis 2025 geschlossen. Durch den direkten Einkauf der benötigten Rohstoffe hat die BMW Group deutlich größeren Einfluss auf die Arbeitsbedingungen vor Ort. Beim früher üblichen Einkauf kompletter Batteriezellen konnte BMW kaum beeinflussen, wo ein Lieferant die von ihm benötigten Rohstoffe bezog. Durch regelmäßige Überprüfungen bei den selbst gewählten Lieferanten kann sichergestellt werden, dass im Namen der BMW Group keine unzumutbaren Arbeitsbedingungen zugemutet oder sogar Menschenrechte gebrochen werden.

Da sich die weltweit größten Kobalt-Vorkommen der Welt in der Republik Kongo befinden, hat die BMW Group auch dort ein Projekt zu den Möglichkeiten des nachhaltigen Abbaus gestartet. Außerdem haben die Münchner bereits bekanntgegeben, dass sie neben Kobalt auch Lithium künftig selbst direkt einkaufen. Die eingekauften Rohstoffe werden dann die Batterie-Lieferanten Samsung und CATL zur Verfügung gestellt, damit diese sie in hochwertigen Lithium-Ionen-Batterien für die Nutzung in BMW Elektroautos und Plug-in-Hybriden verbauen können.

Andreas Wendt (Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk): “Das Vertragsvolumen beträgt rund 100 Millionen Euro. Kobalt ist ein wichtiger Rohstoff für die Elektromobilität. Mit der Unterzeichnung des heutigen Liefervertrags mit Managem sichern wir unseren Rohstoffbedarf für Batteriezellen weiter ab. Wir treiben die Elektrifizierung unserer Fahrzeugflotte konsequent voran. Bereits 2023 wollen wir 25 elektrifizierte Modelle im Angebot haben, davon mehr als die Hälfte vollelektrisch. Entsprechend steigt der Bedarf an Rohstoffen. Allein für Kobalt rechnen wir bis 2025 etwa mit einer Verdreifachung unseres heutigen Bedarfs.
Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt unserer Unternehmensstrategie und spielt eine zentrale Rolle beim Ausbau der Elektromobilität. Wir sind uns unserer Verantwortung voll bewusst: Kobalt und andere Rohstoffe müssen unter ethisch verantwortlichen Bedingungen gewonnen und verarbeitet werden”

Ralf Hattler (Bereichsleiter für Einkauf Indirekte Güter und Leistungen, Rohstoffe, Produktionspartner): “Für uns beginnt eine ethisch verantwortliche Rohstoffgewinnung und -verarbeitung ganz am Anfang der Wertschöpfungskette: Wir beschäftigen uns intensiv mit den Lieferketten für Batteriezellen – bis in die Rohstoffminen hinein.”

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