Diesel: BMW weiterhin klar gegen Hardware-Nachrüstungen

News | 9.11.2018 von 7

Die BMW Group hat sich mit einem klaren Statement gegen Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel ausgesprochen und verweist dabei auch ausdrücklich darauf, nicht zu den Sündern …

Die BMW Group hat sich mit einem klaren Statement gegen Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel ausgesprochen und verweist dabei auch ausdrücklich darauf, nicht zu den Sündern des Diesel-Skandals zu gehören. Mit einer Hardware-Nachrüstung für ältere Diesel könnte mit Blick auf die ohnehin seit Jahren stark rückläufigen Stickoxid-Emissionen in Deutschland kein zusätzlicher nennenswerter Effekt erzielt werden.

Auch ohne Nachrüstungen haben sich die Stickoxid-Emissionen in Deutschland in den letzten 15 Jahren halbiert. Je mehr Fahrzeuge mit moderner Euro-6-Abgasreinigung auf die Straße kommen, um so schneller wird sich dieser Fortschritt fortsetzen lassen. Hardware-Nachrüstungen würden die Fahrzeuge schwerer machen und ihren Verbrauch erhöhen, damit steigen auch die CO2-Emissionen.

Statt Hardware-Nachrüstungen verfolgt die BMW Group eine ganzheitliche Strategie, die sich wie folgt zusammenfassen lässt:

  • 6.000 Euro BMW Umweltprämie+ für neue BMW oder MINI in den 14 von der Bundesregierung definierten Schwerpunktstädten sowie Frankfurt am Main
  • Software-Aktualisierungen für BMW und MINI Euro 5-Diesel-Pkw
  • Beitrag von einer Milliarde Euro für den Städte-Fonds „Nachhaltige Mobilität“
  • Konsequente Förderung der Elektromobilität, unter anderem mit bis zu 10.000 Euro Unterstützung für Wechsler zu einem BMW i3
  • Bis zu 3.000 Euro zur Sicherung der Mobilität von Euro-5-Diesel-Fahrern, wenn diese nach 2020 von Fahrverboten betroffen sind

Harald Krüger (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Eine Hardware-Nachrüstung führt zu mehr Gewicht und höherem Verbrauch. Auch kann der Fortschritt in der Dieseltechnologie nicht sinnvoll mit einer nachträglich entwickelten technischen Lösung auf Fahrzeuge übertragen werden, die vor Jahren entwickelt worden sind und vollumfänglich die Zulassungsanforderungen der EU erfüllen.”

Klaus Fröhlich (Entwicklungsvorstand der BMW AG): “Eine Hardware-Nachrüstung trägt – wenn überhaupt – viel zu spät zur Verbesserung der Luftqualität bei. Wirklich serienreife Nachrüstsysteme sind selbst bei einem beschleunigten Zulassungsverfahren frühestens Ende 2021 verfügbar. Gerade im nächsten Jahr müssen wir die Flottenverjüngung schnell umsetzen. Denn dies ist – neben der bereits laufenden Software-Aktualisierung – die aktuell einzig verfügbare Maßnahme mit Breitenwirkung.”

Manfred Schoch (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der BMW Group): “Man kann nicht alle über den gleichen Kamm scheren, nur weil es politisch opportun ist! Anstatt die Arbeitsplätze gerade derjenigen Arbeitnehmer zu gefährden, die schon immer saubere Diesel produziert haben, sollte die Bundesregierung wieder eine aktive Industriepolitik betreiben. Diese muss die Umwelt schützen, aber auch den Wohlstand der Menschen sichern. Statt Investitionen in die Vergangenheit brauchen wir eine flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektromobilität.”

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