USA: Sammelklage gegen BMW Diesel-Emissionen eingereicht

News | 28.03.2018 von 52

In den USA sieht sich die BMW Group einer Sammelklage wegen angeblich zu hoher Abgas-Emissionen von Diesel-Motoren gegenüber. Konkret vertritt die Klage Besitzer von BMW …

In den USA sieht sich die BMW Group einer Sammelklage wegen angeblich zu hoher Abgas-Emissionen von Diesel-Motoren gegenüber. Konkret vertritt die Klage Besitzer von BMW X5 und 3er mit Diesel-Motorisierung. Die Pressemitteilung der die Kunden vertretenden Anwaltskanzlei Hagens Berman will dabei bis zu 27-fach höhere Emissionen gemessen haben, als BMW selbst angibt und widerspricht damit allen bisherigen Untersuchungen: Anders als anderen Autobauern konnte BMW in den USA bisher kein Fehlverhalten nachgewiesen werden.

Die Sammelklage zitiert BMW-Versprechen, nach denen die Fahrzeuge “die Umwelt schützen” und “umweltfreundlich” seien. Gemeinsam mit Bosch habe BMW eine manipulative Software entwickelt, die hohe Schadstoff-Emissionen während entsprechender Tests maskieren kann. Nur durch dieses illegale Vorgehen sei es möglich gewesen, dass BMW X5 und BMW 335d die den Kunden versprochene Leistung, Sparsamkeit und Effizienz bieten konnten.

Hagens Berman hat dabei BMW X5 Diesel aus den Baujahren 2009 bis 2013 sowie BMW 335d aus den Baujahren 2009 bis 2011 im Visier. Die Kanzlei fordert alle Besitzer entsprechender Fahrzeuge auf, sich bei ihnen zu melden und sich an der Sammelklage zu beteiligen. Für die möglichen Klienten verspricht die Kanzlei einen attraktiven Deal: Wer ein entsprechendes Fahrzeug besitzt und sich von Hagens Berman im kommenden Rechtsstreit gegen BMW vertreten lässt, muss dafür keinen Cent zahlen – darf aber auf eine Entschädigung hoffen, falls die Richter die Klage als begründet ansehen.

Hagens Berman führt bereits ähnliche Prozesse gegen Volkswagen, Mercedes, Ford, Fiat-Chrysler und General Motors. Auch in diesen Fällen wollen die Anwälte Kunden vertreten, die durch eine “diesel emissions-cheating software” geschädigt wurden. Selbstbewusst erklärt Hagens Berman, dass die Untersuchungen der eigenen Forschungsabteilung sogar über die Fähigkeiten von Regierungsstellen hinausgehen.

Steve Berman spart in der Pressemitteilung zur Sammelklage nicht mit scharfen Tönen: “Bei diesen Überschreitungen sind die Fahrzeuge nicht nur dreckig – sie entsprechen auch nicht den Standards, um legal auf amerikanischen Straßen gefahren zu werden und niemand hätte sie gekauft, wenn BMW die Wahrheit gesagt hätte.” Und weiter: “Warum hat BMW die Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge so betont? Weil man wusste, dass sich so die Verkaufszahlen in die Höhe treiben lassen. BMW weiß, dass sich einige Autokäufer über den Einfluss ihres Autos auf die Umwelt Gedanken machen. Anstatt diese Versprechen einzuhalten und die Umwelt zu schützen, hat sich BMW genau wie Volkswagen dazu entschieden, ein illegales Emissions-Betrugs-System zu bauen.”

Ob sich Hagens Berman mit der Sammelklage durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Allein das Einreichen der Klage mit den scharfen Vorwürfen dürfte dem Image der BMW Group keinen Gefallen getan haben.

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