BMW M6 2012 (F12/F13): Mehr Infos zur M Carbon-Keramik-Bremse

BMW M6 | 12.02.2012 von 24

Über den Sinn und vor allem die Notwendigkeit von Keramik-Bremsen lässt sich vortrefflich streiten, denn im Alltag bieten die in der Regel mit einem hohen …

Über den Sinn und vor allem die Notwendigkeit von Keramik-Bremsen lässt sich vortrefflich streiten, denn im Alltag bieten die in der Regel mit einem hohen vier- oder niedrigen fünfstelligen Aufpreis verbundenen Hightech-Stopper praktisch keine Vorteile gegenüber einer leistungsstarken Bremsanlage in Compound-Bauweise.

Im Fall des neuen BMW M6 2012 gehört eine Sechskolben-Festsattel-Bremsanlage mit rundum innenbelüfteten und gelochten Bremsscheiben in Compound-Bauweise zum Serienumfang, die unter normalen Umständen stets für standesgemäße Verzögerung sorgen wird und im Vergleich mit der Anlage des Vorgängermodells auch leichter geworden ist. Die vorderen Bremsscheiben haben einen Durchmesser von 400 Millimetern, an der Hinterachse werden 396 Millimeter große Scheiben verbaut.

Deutlich exklusiver als die serienmäßig verbaute Bremsanlage mit dunkelblau lackierten Bremssätteln ist allerdings die erstmals bei BMW optional angebotene M Carbon-Keramik-Bremse, die sich dank golden lackierter Bremssättel auch für Laien erkennbar von der Serie abhebt. Die vorderen Scheiben sind mit 410 Millimeter nochmals etwas größer, weshalb die Hightech-Bremse auch nur in Kombination mit 20 Zoll-Leichtmetallrädern angeboten werden kann, die für einen weiteren Aufpreis sorgen.

Die Bremsscheiben bestehen laut BMW aus einer neuartigen Carbonfaser-Verbundkeramik, die dank größerer Hitzebeständigkeit mehr Dauerbelastbarkeit als die Serienbremse verspricht. Der Werkstoff ist außerdem deutlich verschleißfester und macht einen Wechsel der Bremsscheiben erheblich seltener notwendig.

Außerdem spricht das Gewicht für die teure Bremse, denn im Vergleich mit der Serie fällt die M Carbon-Keramik-Bremsanlage 19,4 Kilogramm leichter aus. Da es sich hierbei um ungefederte Massen handelt, dürften die Auswirkungen auf die Fahrdynamik für geübte Fahrer auf jeden Fall spürbar sein, auch wenn die genannten 19,4 Kilogramm lediglich rund einem Prozent der Gesamtmesse entsprechen.

Was man sich von der Carbon-Keramikbremse nicht versprechen sollte, sind kürzere Bremswege bei einer einzelnen Notbremsung aus Tempo 100. Hier stellen nicht die Bremsen, sondern vielmehr die Reifen den limitierenden Faktor dar. Relevante Vorteile im Bremsverhalten besitzen Carbon-Keramik-Bremsanlagen erst dann, wenn eine herkömmliche Bremse durch zu hohe Beansprachung bereits überhitzt wurde – beispielsweise beim extremen Einsatz auf der Rennstrecke mit zahlreichen harten Verzögerungen in rascher Folge.

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