Der schwer gepanzerte BMW 7er Protection ist offenbar erste Wahl im Bundeskriminalamt. Wie der Spiegel (hinter Paywall) berichtet, konnte sich der BMW 7er (G73) in der jüngsten Ausschreibung für die Sicherungsgruppe des BKA gegen Mercedes S-Klasse und Audi A8 durchsetzen. Da das Bundesinnenministerium von CSU-Minister Alexander Dobrindt geführt wird, wirft die Entscheidung aus Spiegel-Sicht allerdings Fragen auf: Von einem “kleinen Konjunkturpaket” für BMW ist die Rede, schließlich sei es ungewöhnlich, dass die direkten Konkurrenten bei einer solchen Ausschreibung völlig leer ausgehen.

Das Ministerium lehnt eine solche Interpretation freilich ab und betont, dass im Beschaffungsprozess auch mehrere andere Hersteller gepanzerter Fahrzeuge angefragt wurden. Welche Punkte den Ausschlag für den BMW 7er gaben, bleibt dabei naturgemäß unter Verschluss – aber das derzeit konkurrenzlose Angebot des gepanzerten Elektroautos BMW i7 Protection hat offenbar nicht den Ausschlag gegeben, denn laut Spiegel soll es sich um konventionell angetriebene Sonderschutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor handeln.

Einzige Alternative zum elektrischen i7 ist der BMW 760i mit V8-Biturbo: Der in Deutschland für den regulären 7er (G70) gar nicht erhältliche Achtzylinder ist die einzige Verbrenner-Option für G73-Kunden. Der 760i kommt offiziell mit 544 PS, was mit Blick auf das Gewicht von über 4 Tonnen sicher kein Nachteil ist.

Zu den Aufgaben der Sicherungsgruppe des BKA zählt der Schutz von Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, aber auch die Minister der Bundesministerien dürften künftig öfter im BMW 7er unterwegs sein. Je nach Konfiguration erfüllt die gepanzerte Limousine mindestens die Anforderungen der Schutzklasse VR9, auf Wunsch auch jene der noch höheren Schutzklasse VPAM 10. Die Insassen sollen so vor kleineren Sprengladungen und Beschuss mit diversen Waffen geschützt sein, darunter auch solche mit dem vor allem in russischen Maschinen- und Scharfschützen-Gewehren genutzten Kaliber 7,62 x 54 mm R.