Eigentlich spielen BMW M3 Touring (G81) und Audi RS 6 Avant (C8) gar nicht in der gleichen Liga, aber in Sachen Beschleunigung und Performance bietet sich ein Vergleich natürlich dennoch an. Zwar liegen zwischen den beiden bayerischen Power-Kombis nicht nur 20 Zentimeter Länge, sondern auch ein voller Liter Hubraum und fast 100 PS Leistungs-Differenz, aber letztlich geht es bei beiden um eine optimale Kombination von Performance und Alltagstauglichkeit. Zentrale Aspekte wie die Kombi-Form oder das Vertrauen auf Allradantrieb und Achtgang-Automatik sind Zeugnis der grundlegend ähnlichen Zielvorstellungen.
Während der erste M3 Touring mit einem 510 PS starken Reihensechszylinder antritt, hält der Audi RS 6 Avant mit einem 4,0 Liter großen V8-Biturbo dagegen, der stattliche 600 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment generiert. Obwohl der BMW M3 mit einem Leergewicht von 1.865 Kilogramm kein Leichtbau-Kombi ist, bleibt er rund 200 Kilogramm unter dem Gewicht des größeren Audi. Für Mat Watson von CarWow stehen allerdings andere Fragen im Fokus: Welcher von beiden ist schneller auf der Viertelmeile, wer hat beim rollenden Start die Nase vorn und wer kann beim Bremsen etwas besser verzögern?
Auf feuchtem Asphalt und vor nebliger Kulisse wird das Drag-Race nicht nur zum Vergleich der Power-Kombis, sondern auch zum Vergleich der Allradantriebe: Waren regnerische Bedingungen noch vor wenigen Jahren ein klarer Vorteil bei jedem Vergleich von Audi RS- und BMW M-Modellen, aber spätestens seit Einführung des BMW M xDrive müssen sich die quattro-Modelle auch bei Nässe warm anziehen. Um die Reaktionszeit des Fahrers und andere Zufälle aus der Gleichung zu nehmen, fährt die CarWow-Crew die Viertelmeile ab Minute 3:35 gleich sechs Mal und kommt dabei zu einem deutlichen Ergebnis: Der M3 Touring schlägt den RS 6 Avant mit 4 zu 2.
Weiter geht es ab Minute 8:45 mit mehreren rollenden Starts, wobei auch die unterschiedlichen Fahrmodi der Fahrzeuge getestet werden. Zum Abschluss gibt es ab Minute 11 den Bremstest, der auf nassem Untergrund natürlich auch deutlich von den Reifen beeinflusst wird. Immerhin bleibt dem teureren, langsameren und schlechter verzögernden Audi RS 6 Avant am Ende ein kleiner Erfolg, für den allerdings ein Blick ins Datenblatt genügt hätte: Mit bis zu 1.680 Liter Kofferraum-Volumen bietet er zumindest etwas mehr Stauraum als der M3 Touring, der “nur” 1.510 Liter bietet.
Mitte des Jahrzehnts wird die M GmbH einen noch besser zum Audi RS 6 Avant passenden Rivalen anbieten: Vieles deutet darauf hin, dass die nächste M5-Generation mit ihrem potenziell über 700 PS starken Hybrid-Antrieb auch als BMW M5 Touring (G99) auf den Markt kommen wird.
