Allen Widrigkeiten zum Trotz war das erste Quartal 2022 für die BMW Group insgesamt erfolgreich. Mit dem Quartalsbericht Q1 2022 melden die Münchner ein starkes Ergebnis, das auch von der Vollkonsolidierung des Joint-Ventures mit Brilliance Automotive profitiert. Auch ohne diesen Effekt wäre die Konzern-Umsatzrendite von 14,0 Prozent im Vorjahr auf 18,4 Prozent gestiegen, mit dem Sondereffekt sind es sogar 39,3 Prozent. Für das Segment Automobile liegt die EBIT-Marge bei 8,9 Prozent und damit zwar unterhalb des Vorjahres (9,8%), aber dennoch am oberen Rand des angestrebten Zielkorridors.
Basis des wirtschaftlichen Erfolgs sind die weltweit starken Verkaufszahlen, auch wenn insgesamt ein leichter Rückgang um 6,2 Prozent auf 596.907 Einheiten zu verzeichnen ist. Verantwortlich dafür sind laut BMW die knappe Verfügbarkeit von Komponenten und die flächendeckenden Lockdowns in Teilen Chinas. Die jetzt veröffentlichten Daten erlauben auch einen genaueren Blick auf die regionale Verteilung und vor allem die meistgefragten Baureihen. Innerhalb der BMW-Palette war demnach die 3er- und 4er-Reihe klarer Spitzenreiter, allein in Q1 2022 wurden knapp 118.000 Einheiten ausgeliefert. Mit 96.683 Einheiten folgen die Mittelklasse-SUV X3 und X4 auf dem zweiten Rang, 5er und 6er komplettieren mit zusammen rund 85.400 Einheiten das imaginäre Podium.
Die prozentual mit Abstand größten Zuwächse gibt es erwartungsgemäß bei den Elektroautos: 35.289 Einheiten entsprechen einem Plus von 149,2 Prozent, der Vorjahreswert konnte also mehr als verdoppelt werden. Großen Anteil daran haben der BMW iX3 (11.200 Einheiten) und der MINI Cooper SE (8.925 Einheiten). Betrachtet man auch die Plug-in-Hybride, ergibt sich in Q1 2022 ein weltweiter Absatz von 89.669 elektrifizierten Fahrzeugen (+27,7%) der BMW Group.
Die Prognose für das Gesamtjahr 2022 ist mit Blick auf die weltpolitische Lage von großer Ungewissheit geprägt. Dennoch behält die BMW Group ihre Jahresprognose bei, will also ähnlich viele Fahrzeuge verkaufen wie im Vorjahr. Auch die EBIT-Marge im Segment Automobile soll sich erneut im Korridor von 7 bis 9 Prozent bewegen. Beim Konzernergebnis vor Steuern wird die Vollkonsolidierung von BBA zu einem deutlichen Plus im Vergleich zum Vorjahr führen. Die Prognose unterliegt allerdings hoher Unsicherheit: Mögliche weitere Sanktionen gegenüber Russland oder Gegenmaßnahmen Russlands sind ebensowenig einkalkuliert wie weitere große Lockdowns in China.
Oliver Zipse (Vorstandsvorsitzender der BMW AG): “Die Stärke und die Resilienz der BMW Group zeigen sich gerade in einem herausfordernden Umfeld: Mit hoher Flexibilität, operativer Exzellenz und großem Einsatz unserer Mannschaft steuern wir das Unternehmen auf Erfolgskurs – heute und in Zukunft. Wir sind überzeugt: Gerade in schwierigen Zeiten dürfen wir nicht aufhören, das Richtige zu tun. Deswegen machen wir Tempo beim Hochlauf der E-Mobilität und beschleunigen damit die Transformation zu nachhaltiger Mobilität. Und mit unserem holistischen Ansatz, die CO2-Emissionen unserer Fahrzeuge entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu senken, leisten wir einen wirksamen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.”
Nicolas Peter (Finanzvorstand): “Die Abschreibungen aus der Kaufpreisallokation sowie die Zwischengewinneliminierungen belaufen sich auf rd. 1,2 Mrd. €. Ohne diese Konsolidierungseffekte läge die EBIT-Marge bei 13,2%. Hier zeigt sich die Stärke unseres Kernsegments im ersten Quartal – insbesondere angesichts der schwierigen Umfeldbedingungen.”
