BMW Produktion: Europa-Werke laufen ab Montag wieder normal

News | 18.03.2022 von 1

Deutlich schneller als befürchtet hat die BMW Group Lösungen gefunden, die ihr eine Wiederaufnahme der Produktion in den europäischen Werken ermöglicht. Nach dem Ausbruch des …

Deutlich schneller als befürchtet hat die BMW Group Lösungen gefunden, die ihr eine Wiederaufnahme der Produktion in den europäischen Werken ermöglicht. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurden nicht nur der Verkauf neuer Automobile in Russland sowie die eigentlich nur wenige Tage zuvor verlängerte Produktion in Kaliningrad gestoppt, auch die Produktion in den Werken München, Dingolfing, Steyr und Oxford kam aufgrund fehlender Zulieferer-Komponenten zum Erliegen. In erster Linie ging es dabei um in der Ukraine gefertigte Kabelbäume, aber auch für andere Teile mussten schnellstmöglich tragfähige Ersatz-Lieferketten aufgebaut werden.

Wie BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic gegenüber Automotive News Europe bestätigt hat, sollen die BMW-Werke in München und Dingolfing ab dem 21. März wieder wie gewohnt produzieren können. Das MINI-Werk in Oxford wird im Lauf der Woche ebenfalls wieder auf ein normales Niveau hochgefahren. Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit betroffenen Zulieferern und eine offenbar erfolgreiche Suche nach geeigneten Lösungen. Die Fertigung aller Fahrzeuge, die aufgrund der Unterbrechung nicht wie geplant gebaut werden können, soll nun nachgeholt werden. Gewisse Verzögerungen und somit Verschiebungen bei den Lieferterminen lassen sich aber sicher nicht vermeiden, auch wenn die Produktionsunterbrechung allem Anschein nach wesentlich kürzer ausgefallen ist als ursprünglich befürchtet. "

Überwunden sind die aus nachvollziehbaren Gründen unabsehbaren Folgen des Ukraine-Kriegs damit natürlich noch lange nicht. Sowohl weitere temporäre Produktions-Unterbrechungen als auch eine Weitergabe von steigenden Material- und Energiepreisen an die Kunden in Form höherer Preise klingen zum gegenwärtigen Zeitpunkt wahrscheinlicher als jedes Szenario, das solche Konsequenzen ausschließt.

Finanzvorstand Dr. Nicolas Peter nahm in seiner Rede am Mittwoch an mehreren Stellen auf die geänderte Situation in Folge des Kriegs in der Ukraine Bezug. Dabei wird klar, dass auch die vor dem Kriegsausbruch dominierenden Problemfelder der Chip- und Halbleiterkrise sowie der Corona-Pandemie noch lange nicht überwunden sind:

“Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf die dortigen Automobilzulieferer führen zu Liefereinschränkungen und damit Produktionsunterbrechungen in mehreren Werken. Dies ist in unserem Ausblick bereits berücksichtigt, soweit die Auswirkungen derzeit abschätzbar sind. Im Hinblick auf die weiterhin angespannte Versorgungssituation mit Halbleitern rechnen wir nicht mit einer Entspannung vor dem zweiten Halbjahr 2022. Erste Belastungen durch steigende Rohstoff- und Energiepreise sind im Ausblick für das laufende Jahr verarbeitet. Weitere signifikante Preissteigerungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den damit zusammenhängenden Sanktionen sind nicht Bestandteil der Prognose. Mögliche längerfristige Auswirkungen des Ukraine Konflikts sind derzeit nicht abschätzbar und daher nicht im Ausblick enthalten.

Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie – insbesondere in China – aufmerksam. Mögliche weitere negative Auswirkungen auf unser Geschäft sind in unserem Ausblick derzeit nicht enthalten.
[…]
Aufgrund der hohen Kundennachfrage und der neuen Modelle hatten wir ursprünglich mit einem leichten Wachstum der Auslieferungen im Segment Automobile geplant. Infolge der negativen Auswirkungen durch den Krieg in der Ukraine, insbesondere die Produktionsunterbrechungen infolge der Lieferengpässe bei lokalen Zulieferern, rechnen wir nun mit Auslieferungen auf dem Niveau des Vorjahres. Die Auslieferungen elektrifizierter Fahrzeuge sollen im laufenden Jahr deutlich ansteigen. Dabei soll sich die Zahl der vollelektrischen Fahrzeuge mehr als verdoppeln.

Bei der EBIT-Marge im Automobilsegment hatten wir auf Basis der ursprünglichen Planungen inklusive der BBA Vollkonsolidierung einen Wert im oberen Bereich unseres strategischen Zielkorridors von 8-10% erwartet. Wie bereits erwähnt hat die BBA Vollkonsolidierung 2022 hier keine signifikanten Auswirkungen. Infolge des Kriegs in der Ukraine rechnen wir nun mit einer Marge zwischen 7 und 9%.”

Find us on Facebook

Tipp senden