DTM 2020: BMW feiert am Lausitzring endlich ersten Sieg

Motorsport | 24.08.2020 von 0

Im sechsten Rennen ist auch BMW Motorsport endlich in der DTM-Saison 2020 angekommen. War der BMW M4 DTM bisher vor allem ein Sparrings-Partner für fünf …

Im sechsten Rennen ist auch BMW Motorsport endlich in der DTM-Saison 2020 angekommen. War der BMW M4 DTM bisher vor allem ein Sparrings-Partner für fünf zum Teil erschreckend dominante Audi-Siege, präsentierte er sich beim zweiten Wochenende auf dem Lausitzring erstmals wirklich konkurrenzfähig. Nachdem die Ingolstädter in den ersten beiden Rennen zwei überlegene Pole Positions und zwei Fünffach-Siege feiern konnte, folgten beim ersten Lausitzring-Wochenende weitere Demonstrationen der Audi-Stärke und lediglich ein dritter Platz von Marco Wittmann als bisher bestem Ergebnis für BMW.

Auch an diesem Wochenende sah zunächst alles nach der gewohnten Audi-Dominanz aus: Gleich die ersten vier Plätze des ersten Qualifyings gingen an Audi, Marco Wittmann im schnellsten BMW hatte fast sechs Zehntelsekunden Rückstand auf den schnellsten Audi und auch das Podium am Ende des Rennens war komplett in Ingolstädter Hand. Zunächst deutete auch am Sonntag wenig darauf hin, dass BMW endlich zum ersten Saisonsieg kommen würde: Im Qualifying gingen mal wieder die ersten drei Startplätze an Audi. Dennoch durften die Münchner am Ende jubeln – und bei ihrem ersten Erfolg nach über einem Jahr Durststrecke sogar einen Doppelsieg feiern!

Ohne ein ereignisreiches Rennen mit ungewöhnlicher Boxen-Strategie wäre es für den BMW M4 DTM allerdings auch im vierten Rennen auf dem Lausitzring extrem schwer geworden. Lucas Auer und Timo Glock profitierten von einem chaotischen Rennverlauf und wohl auch davon, dass sich die Audi-Piloten im sicher auch weiterhin markenintern ausgetragenen Kampf um den Fahrertitel selbst ein wenig im Weg standen.

Auch nach dem Doppelsieg macht sich im BMW-Lager sicher niemand ernsthafte Hoffnungen auf einen Titel in der DTM-Saison 2020. In der Fahrerwertung hat Nico Müller mit bereits 133 Punkten einen klaren Vorsprung vor seinen Markenkollegen Rene Rast (97) und Robin Frijns (92), Timo Glock folgt als stärkster BMW-Pilot mit 52 Punkten bereits weit abgeschlagen auf dem vierten Rang.  Noch deutlicher sieht die Situation in der Herstellerwertung aus: Audi dominiert BMW mit 455 zu 187 Punkten.

Rudolf Dittrich ( Leiter BMW Motorsport Fahrzeugentwicklung): „Packend bis in die letzte Runde – das war ein DTM-Rennen vom Allerfeinsten. Wir sind überglücklich über unseren ersten Saisonsieg. Herzlichen Glückwunsch an Lucas Auer, Timo Glock und das BMW Team RMG, die heute alles richtig gemacht haben. Der Doppelsieg war ein wichtiges Zeichen für uns. Timo und Lucas waren mit einer sehr guten, konstanten Pace unterwegs. Entscheidend war aber auch unsere Strategie mit dem richtigen Zeitpunkt der Boxenstopps. Lucas hat recht früh gestoppt und ist entsprechend gut zusammen mit Timo nach vorne gekommen. Zusätzlich spielte das Reifenmanagement die nächste entscheidende Rolle. Auch wenn Sheldon van der Linde leider seine Position aus dem Qualifying beim Start verloren hat, konnten in Summe fünf BMW Punkte einfahren. Dies ermutigt uns sehr für die kommenden Rennen. Wir freuen uns bereits auf Assen, und dort unsere Fans wieder an der Strecke begrüßen zu dürfen.“

Stefan Reinhold (Teamchef BMW Team RMG): „Die Show hat heute gestimmt. Wir haben den Tag mit einem Doppelsieg beendet. Ein Riesenlob an das gesamte Team. Wir haben gesehen, dass wir in letzter Zeit mit der Performance etwas hinterhergehangen haben. Im Rennen konnten wir aber immer zulegen, und wenn man nicht aufgibt, ist man irgendwann mal ganz vorne. Das freut mich riesig für BMW und die ganze Mannschaft. Ich denke, Lucas Auer und Timo Glock haben uns bis zum Schluss eine super Show geboten.“

Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 6., Rennergebnis: 9., Fahrerwertung: 6., 40 Pkt.): „Ich denke, dass wir am Ende die falsche Strategie gewählt haben. Wir haben zu spät gestoppt. Alle Fahrerkollegen vor mir sind früher reingegangen und auch rausgekommen. Diesen Abstand dann zuzufahren, ist eigentlich unmöglich. Es ist schon enttäuschend, weil wir an sich gut dabei waren. Herzlichen Glückwunsch an Lucas und Timo!“

Timo Glock (#16 iQOO BMW M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 7., Rennergebnis: 2., Fahrerwertung: 4., 52 Pkt.): „Es tut natürlich weh, wenn du in der letzten Runde den Sieg weggeben musst. In der Mitte habe ich versucht, ein bisschen wegzufahren, und den Abstand zu Lucas zu vergrößern. Auf einmal habe ich ein wenig Pick-up aufgesammelt, weshalb das Auto untersteuert hat. Dadurch kam Lucas wieder ran, und mir war klar, dass er noch einen DRS-Schuss hat. Am Schluss hat er die Attacke noch setzen können. Ich hätte zwar dagegen halten können, aber am Ende wollte ich an das große Ganze denken. Wenn ich mit Lucas zu kämpfen begonnen hätte, wären die Audis dahinter auf den frischen Reifen links und rechts an uns vorbeigefahren. Für mich war es wichtig, diesen Doppelsieg für BMW zu holen.“

Lucas Auer (#22 BMW Bank M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 9., Rennergebnis: 1., Fahrerwertung: 9., 35 Pkt.): „Mir fehlen immer noch die Worte. Ich glaube, das war das intensivste Rennen, das ich jemals in der DTM hatte, denn ein Fehler konnte fatal sein. Ich konnte mir die Reifen gut einteilen, Strategie und Boxenstopp waren top. Das Auto war auch einfach top. Und das dann so in der letzten Runde umzusetzen – schöner geht es eigentlich nicht.“

Philipp Eng (#25 ZF BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 12., Rennergebnis: 12., Fahrerwertung: 11., 20 Pkt.): „Zunächst mal freut es mich sehr für Lucas, Timo und die gesamte BMW Mannschaft. Bei mir ging leider gar nichts. Ich habe keine Ahnung, woran es lag. Das müssen wir uns definitiv ganz genau anschauen.“

Jonathan Aberdein (#27 CATL BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 16., Rennergebnis: 7., Fahrerwertung: 12., 11 Pkt.): „Es war ein enttäuschendes Qualifying, aber ich bin sehr zufrieden mit unserer Performance im Rennen. Ich denke, das war echt stark. Ich hatte teilweise das Gefühl, das schnellste Fahrzeug auf der Strecke zu haben. Wir müssen uns jetzt noch etwas weiter vorn im Qualifying positionieren, und dann können wir auch gewinnen.“

Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 4., Rennergebnis: 10., Fahrerwertung: 10., 29 Pkt.): „Beim Start habe ich extrem viel Zeit verloren. Das war sehr enttäuschend. Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Das müssen wir uns anschauen. Es ist wirklich sehr ärgerlich, wenn man von Platz vier startet. Das Auto lief heute wirklich gut. Lucas hat gewonnen, und Timo ist Zweiter geworden. Herzlichen Glückwunsch an beide. Das hat gezeigt, dass es mit unseren Autos möglich ist.“

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