BMW X5 F15: SUV-Evolution kommt sparsamer, aber ohne Aha-Effekt

BMW X5 | 30.05.2013 von 46

Nachdem in den letzten Wochen und Monaten schon viele Infos zum BMW X5 F15 früher als geplant im Internet gelandet sind, kann die offizielle Vorstellung …

Nachdem in den letzten Wochen und Monaten schon viele Infos zum BMW X5 F15 früher als geplant im Internet gelandet sind, kann die offizielle Vorstellung nur noch bedingt überraschen. Das große SUV aus München bleibt sich im Wesentlichen treu, wurde aber in vielerlei Hinsicht grundlegend verbessert.

Experimente sind dabei weder die Techniker noch die Designer eingegangen, stattdessen betont die dritte X5-Generation die von vielen Kunden schon seit 1999 geschätzten Stärken und versucht gleichzeitig, die wenigen Schwächen effektiv in Angriff zu nehmen. Eines der wichtigsten Themen war dabei unübersehbar der Spritverbrauch, dessen Reduzierung auf mehreren Wegen in Angriff genommen wurde.

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Den wichtigsten Beitrag zur Reduzierung des Normverbrauchs leistet die Überarbeitung von Motoren und Achtgang-Automatik, letztere kommt künftig serienmäßig mit Auto-Start-Stopp-Funktion und Segel-Modus, was vor allem im zweifelhaften EU-Zyklus für relevante Einsparungen sorgt. Kaum Auswirkungen auf den Laborverbrauch haben hingegen die aerodynamischen Maßnahmen, die für einen Großteil der optischen Veränderungen verantwortlich sind.

Besonders auffällig sind die in der Frontschürze untergebrachten Lufteinlässe für die Air Curtains und die Air Breather genannten Luftauslässe hinter den vorderen Radhäusern. Gemeinsam sorgen die beiden Elemente für eine signifikante Reduzierung des Luftwiderstands im Bereich der Vorderräder, was sich insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn bemerkbar machen dürfte. Lohn der Mühe ist ein auf bis zu 0,31 reduzierter cW-Wert, was einen Bestwert im Wettbewerbsumfeld darstellt. Auch die Stirnfläche des SUV fällt etwas kleiner aus, denn der neue BMW X5 ist nur ein paar Millimeter breiter und vor allem 1,4 Zentimeter flacher als die Generation E70.

Doch egal ob aerodynamisch oder mechanisch bedingt, in jedem Fall können sich die Verbrauchswerte des neuen BMW X5 F15 sehen lassen: Zum Marktstart im November 2013 wird der BMW X5 xDrive30d mit 258 PS und einem kombinierten Verbrauch von 6,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer seinen 13 PS schwächeren Vorgänger um 1,2 Liter unterbieten.

Noch größer fällt der Vorteil des F15 beim vorläufigen Top-Modell X5 xDrive50i aus, denn hier kommt der neue V8-Biturbo mit Valvetronic zum Einsatz – trotz einer Leistungssteigerung auf nun 450 PS sinkt der Normverbrauch um 2,1 auf 10,4 Liter. Als dritte Motorisierung zum Marktstart gibt es den Triturbo-Diesel im BMW X5 M50d, der immerhin 0,7 Liter sparsamer ist.

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Allerdings müssen sich SUV-Freunde nicht lange gedulde, wenn sie den neuen BMW X5 gerne mit einer anderen Motorisierung erwerben möchten: Schon im Dezember 2013 folgen der Basis-Benziner X5 xDrive35i mit 306 PS, der Biturbo-Diesel X5 xDrive40d mit 313 PS – und gleich zwei F15-Varianten mit Vierzylinder-Diesel.

Der neue BMW X5 xDrive25d kommt mit der unter anderem aus dem BMW 125d bekannten Biturbo-Variante des N47, die 218 PS leistet. Von Anfang an wird diese Motorisierung auch mit Hinterradantrieb statt dem für alle anderen Motoren serienmäßigen Allradantrieb xDrive angeboten, was dem BMW X5 sDrive25d einen Normverbrauch von 5,6 Liter auf 100 Kilometer und einen CO2-Ausstoß von 149 Gramm pro Kilometer ermöglicht – so sparsam ist kein anderes SUV mit vergleichbaren Abmessungen.

Erheblich kleiner als beim Normverbrauch fallen die Einsparungen beim Gewicht aus: Trotz kleinerer Verbesserungen hier und da liegt das Gewicht im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorgängers, je nach Motorisierung kann der neue X5 sogar schwerer als der Vorgänger sein. So bleibt der V8-Benziner 15 Kilogramm unter seinem Vorgänger, der BMW X5 M50d F15 ist hingegen 40 Kilogramm schwerer als bisher – angesichts von Gesamtgewichten jenseits der 2,2 Tonnen spielen diese Differenzen aber so gut wie keine Rolle. Unterm Strich befindet sich der neue X5 in dieser Disziplin auf Augenhöhe mit dem Mercedes ML und deutlich unterhalb des kurz vor seiner Ablösung befindlichen Audi Q7.

Der Innenraum des Luxus-SUV dürfte für die meisten Kunden am Ende die wichtigere Rolle spielen als der eine oder andere Liter Verbrauch, weshalb BMW hier praktisch alle Register gezogen hat. Mit noch mehr Platz als im Vorgänger, besonders edlen Materialien und allen derzeit aus dem Münchner Portfolio bekannten Assistenzsystemen präsentiert sich der X5 beinahe als hochgelegter 7er, was sich auch an den optionalen Komfort-Sitzen im Fond erkennen lässt.

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Das freistehende Infotainment-Display mit einer Bildschirm-Diagonale von 10,25 Zoll kann nicht nur zur Anzeige der gewohnten Informationen von BMW Online, Internetseiten oder dem Navigationssystem genutzt werden, sondern kommt erstmals auch mit einer xDrive-Statusanzeige mit dreidimensionaler Darstellung der aktuellen Quer- und Längsneigung des Fahrzeugs.

Ganz praktische Vorteile bietet das weiter gesteigerte Kofferraumvolumen, das nun zwischen 650 und 1.870 Liter liegt und sich dank doppelt teilbarer Rückbank (40:20:40) komfortabel nutzen lässt. Auf Wunsch gibt es den BMW X5 F15 auch mit dritter Sitzreihe und insgesamt sieben Sitzen.

Für eine individuelle Anpassung von Interieur und Exterieur bieten sich die Ausstattungsvarianten Design Pure Experience und Design Pure Excellence an, mit denen sich der Schwerpunkt von einem robusten Offroad-Charakter hin zum luxuriös-exklusiven Edel-Sportler wandeln lässt. So kommt das Experience-Paket unter anderem mit mattiertem Edelstahl-Unterfahrschutz und Akzenten in Silber matt, während das Excellence-Paket auf schwarze Kontrast-Akzente und unauffällig in Wagenfarbe lackierten Unterfahrschutz setzt.

Wer mehr Wert auf Dynamik als auf Geländegängigkeit legt, kann in Kombination mit den adaptiven Fahrwerkspaketen Dynamic und Professional die Qualitäten der mechanischen Dynamic Performance Control (DPC) genießen, die für eine stufenlose Verteilung der Antriebskraft zwischen den Hinterrädern sorgt und auch dann für mehr Fahrdynamik sorgt, wenn der Fahrer nicht beschleunigt. Freunde eines besonders komfortablen Abrollverhaltens sollten hingegen zum Fahrwerkspaket Comfort mit Hinterachs-Luftfederung und Dynamischer Dämpfer Control greifen. Das Paket Professional vereint die Vorteile beider Systeme.

Auch abgesehen von Verbrauch und Fahrwerkstechnik befindet sich der BMW X5 F15 auf der Höhe der Zeit: Zahlreiche Assistenzsysteme und Optionen von BMW Night Vision mit Dynamic Light Spot über das schon vom Vorgänger bekannte Head Up Display, adaptive Voll-LED-Scheinwerfer und den neuen iDrive Touch-Controller bis hin zur Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion und Stau-Automatik für die Autobahn erleichtern den Alltag des Fahrers erheblich. Nicht ganz unwichtig dürfte für manchen Fahrer des großen SUV auch der leistungsfähigere Parkassistent sein, der neben der Lenkung nun auch Gas und Bremse übernimmt.

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