Interessanter Vergleich aus England: Rolls Royce Phantom vs. Ghost

Rolls-Royce | 21.02.2010 von 10

Die britische AutoCar hat sich für ihren neuesten Vergleichstest ein besonderes Pärchen ausgesucht und obwohl wir schon häufiger gesehen haben, dass Fahrzeuge derselben Marke miteinander …

Die britische AutoCar hat sich für ihren neuesten Vergleichstest ein besonderes Pärchen ausgesucht und obwohl wir schon häufiger gesehen haben, dass Fahrzeuge derselben Marke miteinander verglichen werden, beispielsweise BMW X1 gegen BMW 3er Touring, stellt dieser Vergleich doch etwas besonderes dar. In der absoluten Luxusklasse sind Vergleiche in Autozeitschriften ohnehin eher selten, da die wenigsten Kunden ihren Rolls Royce, Maybach oder Bentley nach objektiven Kritierien wählen und der persönliche Geschmack hier oft eine noch größere Rolle spielt als in anderen Fahrzeugkategorien.

Um so spezieller ist folglich der Vergleich zwischen Rolls Royce Phantom und Rolls Royce Ghost. Obwohl die beiden großen Limousinen aus Goodwood einige Gemeinsamkeiten haben, beispielsweise einen von BMW abgeleiteten Motor mit 12 Zylindern unter der imposanten Motorhaube, sind auch große Unterschiede zu betrachten.

RR-Ghost-Phantom-01

Wer sich schon einmal mit den Fahrzeugen auseinandergesetzt hat, weiß natürlich, dass der Ghost deutlich mehr auf den Fahrer zugeschnitten ist und ein deutlich dynamischeres Fahrerlebnis bieten soll als der eher für Chauffeursfahrten entworfene Phantom. Das wird auch anhand der Motorisierungen deutlich, denn der doppelt aufgeladene V12 im Ghost ist deutlich potenter als der derzeit im Phantom angebotene V12-Saugmotor. Dazu kommt natürlich das geringere Gewicht des Ghost, das ihm fahrdynamisch ebenfalls unter die Arme greift.

Natürlich wusste auch AutoCar-Tester Chas Hallett um diese Umstände, dennoch muss ihn der Unterschied zwischen den beiden Luxuskreuzern überrascht haben. Gegenüber dem Phantom mit seiner Attitüde der unendlichen Überlegenheit sei der Ghost demnach deutlich gewöhnlicher, was auch im Innenraum zum Tragen komme. Während der Ghost ebenfalls ein sehr exklusives Interieur biete, sei das Ambiente im Phantom noch deutlich spezieller, das typische Gefühl von Rolls Royce ist demnach noch präsenter als im Einstiegsmodell.

RR-Ghost-Phantom-02

In Sachen Sportlichkeit sei der Ghost dem großen Bruder wie erwartet klar überlegen. Sowohl in längsdynamischer als auch in querdynamischer Hinsicht biete der neue Einstieg in die Welt von Rolls Royce deutlich mehr, andererseits dürfte diese Eigenschaft den allermeisten Phantom-Kunden herzlich egal sein – in dieser Klasse besitzen nicht wenige ein repräsentatives Fahrzeug und einen Supersportwagen, das einzelne Fahrzeug muss also nicht beide Disziplinen beherrschen. Hier zeigt sich dann auch der andere Charakter des Phantom, denn obwohl auch der Ghost mit seinem Federungskomfort selbst einem BMW 7er deutlich überlegen ist, spielt der Phantom in einer anderen Liga und zeigt dem kleinen Bruder, wer in Sachen Komfort den Maßstab darstellt.

Ein Klick zu AutoCar lohnt auch wegen der Bildergalerie, denn auf den Bildern mit beiden Fahrzeugen lässt sich das Design perfekt miteinander vergleichen und im Alltag wird man eher selten die Gelegenheit haben, Phantom und Ghost nebeneinander geparkt zu sehen. Uns gefällt die etwas moderner wirkende Ghost-Optik etwas besser, aber besonders der Frontvergleich macht deutlich, dass der Phantom in der Tat noch etwas majestätischer und noch etwas selbstbewusster als der ganz sicher nicht bescheiden auftretende Ghost daherkommt.

Dieser Eindruck setzt sich im Innenraum fort, wo der Ghost auf uns erneut den frischeren und dynamischeren Eindruck macht, der Phantom aber noch einen Tick außergewöhnlicher und noch weiter weg von automobiler Normalität zu sein scheint. Welcher von beiden auch immer der persönliche Favorit sein mag – Allen, die sich zwischen diesen beiden Fahrzeugen entscheiden müssen, kann man nur gratulieren.

(Bilder Exterieur: AutoCar / Bilder Interieur: Rolls Royce)

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