Ludwig Willisch und die Zukunft von BMW M

News | 27.04.2009 von 2

Wenn es um die Zukunft der BMW M GmbH geht, sollte man am Besten deren Chef fragen: Ludwig Willisch. Genau das hat CarAndDriver.com gemacht und …

Wenn es um die Zukunft der BMW M GmbH geht, sollte man am Besten deren Chef fragen: Ludwig Willisch. Genau das hat CarAndDriver.com gemacht und dabei ein paar interessante Dinge erfahren, auch wenn wenige ‘harte’ Fakten dabei sind.

Ludwig Willisch beobachtet aber auch die Konkurrenz mit scharfem Blick. Ein Fotograf der Motorzeitung hat ihn dabei erwischt, wie er anlässlich der Weltpremiere des Porsche Panamera in Shanghai gleich einmal die Platzverhältnisse auf der Rückbank kontrollierte:

willisch-panamera

Welche Erkenntnisse diese erste Sitzprobe im Panamera lieferte, ist nicht bekannt. Vermutlich werden erste Fahrversuche, die sicherlich auch die M GmbH mit dem neuen Porsche unternehmen wird, mehr Details ans Licht bringen.

Zur Zukunft der M GmbH äußerte Willisch jedenfalls, dass das gegenwärtig überall in der Automobilindustrie praktizierte Downsizing auch für sein Unternehmen unvermeidlich sei.

Um trotz kleinerem Hubraum nach wie vor leistungsstarke Motoren anbieten zu können, wird die Aufladung der Motoren mit ein oder zwei Turboladern beinahe alternativlos.

Wie ihr wisst, wurden die ersten Botschafter dieser für BMW M neuen Motorenphilosophie bereits vorgestellt. Der neue V8-Biturbo in BMW X5 M und BMW X6 M erreicht trotz des stattlichen Fahrzeuggewichts und nicht weniger als 555 PS einen Durchschnittsverbrauch von 13,9 Litern auf 100 Kilometer.

Die nächsten Schritte kommen dann in Form von BMW M5 F10, BMW M6 F12 sowie BMW M3 F30, die wohl 2012 beziehungsweise 2015 auf die Straße rollen werden. Gegenüber den aktuellen Modellen werden alle drei mit weniger Hubraum und weniger Zylindern auskommen müssen.

Wie bisher werden wohl auch in Zukunft BMW M5 und BMW M6 auf die selbe Motorentechnik zugreifen. Der neue Motor soll konzeptionell ähnlich wie der neue V8-Biturbo aus den M-SUVs aufgebaut sein, aber nicht identisch sein. Es könnte sich also ebenfalls um einen V8 Biturbo handeln – oder um einen V6-Biturbo, der die Lader ebenfalls im V verbaut hätte.

Auch wenn der Einsatz von V6-Motoren an Stelle der populären Reihensechszylinder heute nicht mehr ausgeschlossen werden kann, halte ich einen Sechszylinder in M5 und M6 momentan für unwahrscheinlich. Wenn es irgendwie geht, wird man hier schon aus Prestige-Gründen eher auf einen V8 setzen.

Für den nächsten BMW M3 auf Basis des BMW 3er F30/F35 ist schon länger inoffiziell bekannt, dass es ‘nur’ sechs Zylinder geben wird und der aktuelle V8 eine einmalige Episode in der Geschichte des BMW M3 bleiben wird.

Bereits vor einiger Zeit hatten wir berichtet, dass aus Gründen einer besseren Gewichtsverteilung über einen V6-Motor nachgedacht wird. Jedenfalls soll der M3 wieder deutlich radikaler auf Sport getrimmt werden und so an seinen Urahn der Generation E30 anknüpfen.

Trotz der geringeren Hubräume und Zylinderzahlen sollen die künftigen Modelle der M GmbH ihre jeweiligen Vorgänger sowohl längsdynamisch als auch auf Rundstrecken übertrumpfen können.

Zwischen BMW M5 und BMW M3 könnte sich im Jahr 2014 auch noch eine Sportversion des kommenden BMW 1ers der Generation F20 drängen, die aber wohl nicht unter dem Namen M1 verkauft werden würde. Hier erscheint der Name SuperSport derzeit wahrscheinlich. Angetrieben würde ein solches Fahrzeug wohl von einem doppelt aufgeladenen Vierzylinder mit 250 bis 300 PS.

Bereits in einem älteren Interview mit MotorTrend waren ähnliche Dinge zu vernehmen, sodass von einem gewissen Wahrheitsgehalt definitiv auszugehen ist – auch wenn das im Fall der V6-Motoren einigen schwer fallen dürfte.

Genaue Daten und Fakten werden wir natürlich erst erfahren, wenn die jeweiligen Premieren näher rücken – und darauf dürfen wir definitiv gespannt sein. Auch wenn die Abkehr vom aktuellen Hochdrehzahlkonzept schwierig zu akzeptieren ist, so muss man sich doch vor Augen führen, dass es sich hier nicht um eine völlig freiwillige Entscheidung handelt.

Viel mehr machen aktuelle Bestimmungen zum CO2-Ausstoß und ähnliche Umweltschutzrichtlinien ein konsequenteres Streben nach minimalem Verbrauch unvermeidlich. Dabei spielt es leider keine Rolle, ob man diesen Minderverbrauch auch in der Praxis erfahren kann, oder ob er vor allem auf Prüfständen feststellbar ist.

Dennoch werden auch die künftigen Fahrzeuge der BMW M GmbH, ob nun aufgeladen oder nicht, eine Menge Fahrspaß verbreiten. Anhänger der Hochdrehzahl-Saugmotoren werden vermutlich ihre aktuellen Autos weiterfahren müssen, denn für die Konkurrenz ist die Lage ähnlich.

(Bild: Motorzeitung)

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