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BMW Neue Klasse: Größere Modelle mit Brennstoffzelle?

Die Architektur der Neuen Klasse von BMW ist voll auf Elektroantrieb ausgelegt, aber dieser Fokus umfasst offenbar auch das Fuel Cell Electric Vehicle (FCEV) mit Wasserstoff-Brennstoffzelle und ist nicht auf rein batterieelektrische Autos (BEV) beschränkt. Das bestätigte Jürgen Guldner, Verantwortlicher für das Kleinserien-Projekt BMW iX5, am Rande der Präsentation des Wasserstoff-X5 gegenüber AutoBlog.com. Demnach ist die Integration der Brennstoffzelle in die Neue Klasse eine realistische Option, an der intensiv gearbeitet wird.

Allerdings macht Guldner auch klar, dass damit nicht die kleineren Modelle auf Basis der Neue Klasse-Architektur gemeint sind: Der Platzbedarf des komplexen Antriebsstrangs sorgt dafür, dass vor allem größere Fahrzeuge wie ein X5 für den Einsatz als FCEV geeignet sind. Die zum Auftakt der Neuen Klasse im Jahr 2025 geplanten Modelle, aller Voraussicht nach eine BMW i3 Limousine im 3er-Segment und wenig später ein Elektro-SUV im X3-Format, fallen nicht in diese Kategorie. Schon deshalb ist klar, dass mit einem Serien-BMW mit Wasserstoff-Brennstoffzelle frühestens gegen Ende der zweiten Hälfte des aktuellen Jahrzehnts zu rechnen ist.

Die angedachte Lösung zur Reduzierung des Platzbedarfs der Wasserstoff-Tanks ist die Nutzung mehrerer kleiner Tank-Zylinder. Diese könnten mit einem ähnlichen Platzbedarf wie ein Lithium-Ionen-Akku im Unterboden des Fahrzeugs platziert werden. Im Vergleich zum reinen Elektroauto bietet die Brennstoffzelle vor allem den Vorteil, dass sich der Tank wesentlich schneller befüllen lässt: Die insgesamt sechs Kilogramm fassenden Carbon-Tanks des BMW iX5 können in nur 3 bis 4 Minuten vollgetankt werden und speichern dann wieder genügend Energie für rund 500 Kilometer WLTP-Reichweite.

Im Vergleich dazu dauert das vollständige Laden eines Elektroautos mit vergleichbar großer Reichweite erheblich länger. Allerdings sollten sich Interessenten auch die Frage stellen und ehrlich beantworten, wie regelmäßig sie tatsächlich derart lange Strecken fahren wollen und ob nicht auch 500 Kilometer ohne Pause in den allermeisten Fällen völlig ausreichend sind.

Im Fall der Neuen Klasse dürfte die Reichweiten-Schallmauer aber ohnehin noch ein gutes Stück höher liegen: Schon jetzt haben die Münchner angekündigt, zwei unterschiedliche Zellchemie-Optionen anbieten zu wollen. Die leistungsfähigere Variante, die in einer teureren Long Range-Variante von BMW i3 & Co. angeboten werden dürfte, soll gemäß WLTP für rund 800 Kilometer Reichweite genügen. Außerdem arbeitet BMW auch intensiv an Feststoff-Akkus, die gemeinsam mit Solid Power zur Serienreife entwickelt werden sollen.

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