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BMW i3 2022: 500-km-Elektro-3er zum Start nur in China?

Die rein elektrische Variante des 3er G20, die aller Voraussicht nach 2022 als neuer BMW i3 auf den Markt kommen wird, wird immer konkreter. Motor.es liefert eine ganze Reihe neuer Details, die allerdings nicht alle zur Freude unserer deutschen und europäischen Leser sein dürften: Wenn die Informationen der Spanier korrekt sind, basiert der neue BMW i3 auf der nur in China angebotenen BMW 3er Langversion – und soll zumindest zu Beginn auch nur in China verkauft werden. Kunden im Rest der Welt werden hingegen auf den BMW i4 verwiesen, der die Basis des 4er Gran Coupé G26 nutzt und deutlich sportlicher positioniert ist.

Während der i4 mit 530 PS und 600 Kilometern WLTP-Reichweite in der obersten Liga der Elektroautos spielt, soll der neue BMW i3 eher ein vernünftiges Gesamtpaket darstellen. Mit dem Konzept, das nicht zufällig an die Idee des BMW iX3 erinnert und sich ganz bewusst am tatsächlichen Bedarf statt an kaum benötigten Superlativen orientiert, soll der Elektro-3er zum Liebling der Massen in China werden. Denn klar ist: Ein Premium-Elektroauto mit über 500 PS wird immer ein Preisschild tragen, das für die breite Masse unerreichbar ist. Wenn es also um Stückzahlen und nicht um Autoquartett geht, muss man zwingend einen oder zwei Schritte zurückgehen und sich darauf fokussieren, was am Ende auch bezahlbar ist.

Im Fall des neuen BMW i3 auf 3er-Basis heißt das laut motor.es: Konzentration auf Hinterradantrieb, keine übertrieben hohe Leistung sondern “nur” rund 190 kW (258 PS) und ein lediglich 60 kWh großer Lithium-Ionen-Akku. Zu einem späteren Zeitpunkt soll alternativ ein 74 kWh-Akku angeboten werden, der die Reichweite auf über 500 Kilometer steigern würde – aber auch hier stellt sich die Frage, wie viele Kunden diese Reichweite tatsächlich benötigen und das dafür benötigte Akku-Paket tagtäglich mit sich herumfahren wollen.

Rein optisch bleibt der BMW i3 eng am 3er G20, auch wenn es wie beim iX3 einige Differenzierungs-Merkmale gibt. Je nach gewählter Konfiguration können diese aber auch sehr dezent ausfallen und beinahe im Gesamtbild untergehen. Auch hier verfolgt BMW die Strategie, das Elektroauto als relativ gewöhnliche Variante neben den konventionell angetriebenen Modellen darzustellen und auf einen besonders extrovertierten Auftritt zu verzichten.

Ob der elektrische 3er später auch nach Deutschland kommt, muss mit Blick auf die genutzte Langversion bezweifelt werden. Letztlich dürfte aber auch hier der Markt entscheiden: Ist die Nachfrage nach entsprechenden Fahrzeugen groß genug, wird sich BMW nicht lange dagegen wehren. Den Anfang dürften bei uns aber eher bezahlbare Varianten des BMW i4 machen: Weniger Leistung, Hinterradantrieb und ein kleinerer Akku mit entsprechend weniger Reichweite werden den Preis für das elektrische Gran Coupé deutlich reduzieren.

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