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‘Strategische Bankrotterklärung’: Wirbel um BMW-Mercedes-Deal

Die vom Manager Magazin enthüllten Gespräche rund um BMW-Motoren für Mercedes waren ohne Frage eines der automobilen Topthemen der letzten Woche. Neben Verständnis für die sich anbahnende Entscheidung gibt es dabei auch reichlich Gegenwind für das Mercedes-Management, mitunter wird die Kritik in harte Worte verpackt: Der Schweizer Blick schreibt von einer “strategischen Bankrotterklärung”, andere von einer “undenkbaren Allianz” unter Erzrivalen. Die nicht nur regional traditionell Mercedes-nahe Auto Motor und Sport schreibt von einem “unbezahlbaren Imagegewinn” für BMW, wenn die Schwaben künftig Motoren aus Bayern verbauen würden.

Neben Kritik an Mercedes-Chef Ola Källenius, dessen strategische Kurswechsel letztlich der Entwicklung eigener Vierzylinder-Motoren im Weg standen, gibt es natürlich auch einen positiven Blickwinkel: Nicht nur im Vergleich zu den bisher in manchen Mercedes-Baureihen verbauten Motoren von Renault und dem chinesischen Daimler-Partner Geely seien die in Aussicht stehenden BMW-Motoren ohne Zweifel “allererster Motorenadel”. Dennoch wäre der “Motorenpakt” ein Tabubruch, den Mercedes-Manager noch vor wenigen Jahren wohl schon aus Image-Gründen als unvorstellbar abgelehnt hätten. Im Jahr 2025 scheinen Källenius & Co. die Rolle des Technik-Empfängers und somit des Junior-Partners einer Allianz mit BMW ausgesprochen ernsthaft zu diskutieren.

Wird die jetzt erwartete Einigung tatsächlich erzielt, könnte Mercedes schon ab 2027 BMW-Vierzylinder kaufen. Für die Münchner wäre ein solcher Deal nicht nur mit Image-Vorteilen verbunden, er würde natürlich auch die Stückzahlen in die Höhe treiben und damit sowohl den Einkauf erleichtern als auch die Auslastung der Verbrenner-Linien im Motoren-Werk Steyr sicherstellen. Später sei laut diversen Berichten auch eine Erweiterung des BMW-Mercedes-Deals um weitere Komponenten und sogar eine gemeinsame Motoren-Produktion denkbar.

Während die beiden deutschen Premium-Platzhirsche bei den Verbrennern schon bald zusammenarbeiten könnten, stehen die Zeichen bei den Elektroautos weiter auf Konkurrenzkampf. In wenigen Tagen werden auf der IAA 2025 in München zwei Elektro-SUV ihre Weltpremiere feiern, von denen sich beide Marken große Auswirkungen auf die Zukunft versprechen: Mit dem BMW iX3 (NA5) debütiert der erste Vertreter der Neuen Klasse, während nur wenige Meter weiter der elektrische Mercedes GLC seine Weltpremiere feiern wird.

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