Virtuelle Fabrik: BMW iFactory spart beim Produktions-Anlauf

News | 12.06.2025 von 0

Der Aufbau eines neuen Werks zur Produktion von hochkomplexen und vielfältig individualisierbaren Automobilen zählt zu den größten Herausforderungen, die sich einem Unternehmen stellen können. Zahlreiche …

Der Aufbau eines neuen Werks zur Produktion von hochkomplexen und vielfältig individualisierbaren Automobilen zählt zu den größten Herausforderungen, die sich einem Unternehmen stellen können. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass selbst große Autobauer hierbei das eine oder andere Detail übersehen können, was schnell zu horrenden Kosten führt. BMW hat in den letzten Jahren gezeigt, dass es auch anders geht und neue Werke wie San Luis Potosi in Mexiko erfolgreich und scheinbar reibungslos innerhalb der geplanten Zeitschienen in Betrieb genommen. Möglich ist das nur mit einer akribischen Planung, die jede Kleinigkeit von Anfang an berücksichtigt – und genau hier kommen die virtuellen Zwillinge der BMW-Werke ins Spiel, denn mit diesen lassen sich alle Prozesse der Produktion schon im Voraus detailliert betrachten und optimieren.

Neben völlig neuen Standorten, zu denen auch das gerade in Ungarn für die Neue Klasse entstehende Werk Debrecen zählt, kommt das Konzept auch bei “kleineren” Projekten wie der Modernisierung bestehender Werke zum Einsatz: Praktisch jeder Anlauf eines neuen Modells ist mit Veränderungen in den Werken verbunden, größere Umstellungen wie die aktuelle Fokussierung des BMW Werks München auf reine Elektroautos sind ohnehin hochkomplex. "

Was mit einer virtuellen Fabrik heute möglich ist, zeigt BMW jetzt auf der Nvidia GTC Paris. Mehr als 30 Produktions-Standorte der BMW Group werden mit Hilfe digitaler Zwillinge optimiert, sämtliche Neuerungen in den Werken können durch die exakte Simulation vorab realistisch getestet werden. Die Kosten für die Produktionsplanung sinken so um bis zu 30 Prozent – was sich gerade in den nächsten Jahren bemerkbar machen wird, schließlich planen die Münchner allein bis Ende 2027 über 40 Neuheiten und Facelifts, um die Neue Klasse-Technik auf die gesamte Modellpalette auszurollen.

Die virtuelle Planung der Produktion ist eines der Kernelemente der BMW iFactory, für die Gebäudedaten, Logistikdaten und Fahrzeugdaten mit den Besonderheiten jedes einzelnen Prozessschritts verknüpft werden. In einer 3D-Simulation werden auch manuelle Arbeitsschritte exakt nachgebildet, um beispielsweise die nötige Bewegungsfreiheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Planung einfließen zu lassen.

Die industrielle 3D Metaverse-Anwendung basiert auf dem Nvidia Omniverse und erinnert ein wenig an die Umgebung eines Computerspiels – im Fokus stehen aber weder die detailverliebte Grafik noch das Entertainment, sondern die konsequente Optimierung jedes Arbeitsschritts und letztlich die Reduzierung von Kosten in der Produktion.

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