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BMW Werk Dingolfing: Phase der Kurzarbeit vorerst beendet

Am gestrigen Montag wurde im BMW Werk Dingolfing ein erster Schritt in Richtung Rückkehr zur Normalität gegangen: Mit der ersten Spätschicht seit vielen Wochen wurde erstmals wieder im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet und die Phase der Kurzarbeit beendet. Wie ein Pressesprecher gegenüber der Passauer Neuen Presse bestätigte, ist das positive Signal aber noch nicht als endgültige Entwarnung zu verstehen: Niemand weiß, wie sich die weltweite Nachfrage in den nächsten Monaten entwickelt und vieles spricht dafür, dass sich viele Folgen der Corona-Pandemie erst mit einer gewissen Verzögerung zeigen werden.

Mit der aktuellen Produktion von rund 1.500 Fahrzeugen am Tag können im BMW Werk Dingolfing viele liegengebliebene Bestellungen von Autos abgearbeitet werden, die ohne die unerwartete Zwangspause eigentlich längst produziert wären. Außerdem werden in Dingolfing das BMW 5er Facelift (G30 LCI / G31 LCI), das 6er GT Facelift (G32 LCI) und das neue 4er Coupé (G22) gebaut, weshalb zahlreiche Fahrzeuge für die Erstausstattung der Händler in aller Welt gebaut werden müssen.

Keineswegs ausgeschlossen ist, dass auch im BMW Werk Dingolfing früher oder später wieder Kurzarbeit nötig wird. Bis die weltweite Nachfrage wieder das Niveau von 2019 erreicht, könnte noch einige Zeit vergehen. In den letzten Wochen war von den größten Märkten der BMW Group nur China wieder einigermaßen planmäßig unterwegs, durch den neuen Corona-Ausbruch in Peking könnte es aber auch hier zu großer Verunsicherung und einem erneuten Einbruch der Kauflust kommen. Andere große Märkte wie Deutschland, die USA, Großbritannien oder Italien sind ohnehin noch weit davon entfernt, wieder das gewohnte Niveau vor der Corona-Pandemie zu erreichen.

Abzuwarten bleibt, ob Konjunktur-Programme wie die Senkung der Mehrwertsteuer oder die auf bis zu 9.000 Euro erhöhte Elektro-Förderung in Deutschland dem Autoabsatz nachhaltig helfen können. Sollten die deutschen Autokäufer dank der neuen Prämie verstärkt zu Elektroautos und Plug-in-Hybriden greifen, könnte die BMW Group von ihrer starken Stellung in diesem Marktsegment profitieren. Wie groß dieser Effekt ist und ob er ausreicht, den Einbruch in Folge der Corona-Pandemie wirksam abzudämpfen, bleibt aber völlig ungewiss.

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