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Wasserstoff-Infrastruktur: BMW Regensburg setzt auf H2-Power

Wasserstoff spielt bei der BMW Group nicht nur als Energieträger für künftige Serien-Fahrzeuge wie den BMW iX5 Hydrogen eine Rolle, er wird auch an immer mehr Standorten für Logistik und Transporte innerhalb des Werksgeländes genutzt. Nachdem das Werk Leipzig bereits vor einigen Wochen den Bau einer eigenen H2-Pipeline beschlossen hat, stellt nun auch das BMW Werk Regensburg die interne Logistikflotte auf Wasserstoff um. Schon 2026 sollen erste Routenzüge und Gabelstapler mit Wasserstoff-Antrieb durch die Hallen rollen und die einzelnen Stationen mit den benötigten Bauteilen versorgen.

Die Transporter werden zunächst im Presswerk, im Karosseriebau und in der Fahrzeugmontage eingesetzt, später sind weitere Bereiche denkbar. Bewährt hat sich die Wasserstoff-Intralogistik bereits im Werk Leipzig, wo Routenzüge & Co. bereits seit einiger Zeit mit Wasserstoff betrieben werden. Als symbolischer Vorbereitungsakt wurde heute eine erste Edelstahl-Leitung auf dem Dach einer Werkshalle verlegt. Ab dem zweiten Halbjahr 2026 soll durch ein insgesamt sechs Kilometer langes Netz von Leitungen wie dieser Wasserstoff transportiert werden, mit dem die praktischen Fahrzeuge schließlich an zwei Indoor-Tankstellen innerhalb kürzester Zeit betankt werden können.

Im Vergleich zu Routenzügen oder Gabelstaplern mit Elektroantrieb können die Wasserstoff-Fahrzeuge viel schneller “geladen” werden, was ihre unvermeidbaren Standzeiten spürbar verkürzt. Zwar wird auch bei den bisher genutzten Elektro-Fahrzeugen nicht der Akku geladen, sondern gleich das ganze Batteriepaket ausgetauscht, doch auch dieser zwei Mal pro Schicht erforderliche Wechsel mit Unterstützung eines Krans dauert rund eine Viertelstunde.

Aus Sicht des Flotten-Managements werden dank Wasserstoff-Betankung weniger Fahrzeuge benötigt, weil jedes einzelne Fahrzeug mehr Arbeitsstunden pro Schicht leisten kann. Die kleinere Flotte benötigt wiederum weniger Platz, was rund 800 Quadratmeter Werksfläche für andere Einsätze freigibt.

Olaf Möllhoff (stellvertretender Leiter BMW Werk Regensburg): “Die sukzessive Umstellung unserer Intralogistikflotte von Elektro- auf Wasserstoffantrieb leistet einen Beitrag zur BMW iFACTORY. Wir erweitern damit den Energiemix.”

Katharina Radtke (Projektleiterin): “Mit dem Einsatz von Wasserstoff gestalten wir unsere Intralogistik hoch flexibel und skalierbar. Die Betankung ist in kürzester Zeit möglich. Sie erfolgt an dezentralen Tankstellen entlang der Logistikwege.”

Prof. Dr. Georg Barfuß (berufsmäßiges Stadtratsmitglied und Leiter des Referates für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen der Stadt Regensburg): “Als Wirtschaftsreferent halte ich es für einen wichtigen Standortfaktor, dass Unternehmen die Möglichkeit haben, sich mit bezahlbarer erneuerbarer Energie aus der Region zu versorgen. Wasserstoff ist dabei ein vielversprechender Baustein dieser Energielösung. Dass große Arbeitgeber wie BMW auf Wasserstoff setzen, ist ein wichtiges Signal in die Region und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.”

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