Als dritter Standort im Produktions-Netzwerk der BMW Group hat nun auch das Werk Regensburg das vollständig automatisierte Fahren auf dem Werksgelände realisiert. Konkret heißt das, dass die gerade fertiggestellten Fahrzeuge ihre ersten mit eigener Kraft gefahrenen Meter ohne menschlichen Fahrer absolvieren können, was erstmals auch im Außengelände unter freiem Himmel genutzt wird. Die Herausforderungen sind dabei nochmals größer, weil sich die Umgebung weniger gut kontrollieren lässt als innerhalb der Werkshallen und es mit direkter Sonneneinstrahlung oder witterungsbedingt schlechter Sicht zusätzliche Herausforderungen gibt.
Die automatisiert gefahrene Strecke führt vom Finish-Band auf den sogenannten Trailer Yard, wo die Fahrzeuge auf den Weitertransport warten und schließlich verladen werden. Mit den Assistenzsystemen zum (teil-) autonomen Fahren im öffentlichen Straßenverkehr hat das Verfahren allerdings nichts zu tun, schließlich wäre es dann auch nur von entsprechend konfigurierten Fahrzeugen nutzbar. Stattdessen nutzen die Fahrzeuge eigens installierte Lidar-Sensoren, mit deren Hilfe die exakte Positionierung in einem digitalen Modell der Umgebung ermittelt werden kann.
Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf gerade autonom fahrende Fahrzeuge ohne menschlichen Fahrer am Steuer hinzuweisen, fahren die in Regensburg gebauten BMW X1 (U11) und X2 (U10) mit Warnblinkanlage in doppelter Geschwindigkeit. Sollten Hindernisse in der Fahrbahn der langsam fahrenden Fahrzeuge erkannt werden, können diese in kürzester Zeit gestoppt werden.
Zuerst eingeführt wurde das automatisierte Fahren von Neufahrzeugen im Werksumfeld (AFW) bereits im Sommer 2022 im Werk Dingolfing, 2024 folgte das BMW Werk Leipzig und damit auch die ersten autonom vom Band rollenden MINI-Modelle. Als nächster Standort wird das noch im Bau befindliche BMW Werk Debrecen mit AFW ausgerüstet, damit auch die dort gebauten BMW iX3 der Neuen Klasse ihre ersten Meter ohne menschlichen Fahrer absolvieren können.
Armin Ebner (Leiter BMW Werk Regensburg): “Mit dem automatisierten Fahren im Werksumfeld erhöhen wir nochmals die Effizienz unserer Werkslogistik und gehen den nächsten konsequenten Schritt auf unserem Weg der Transformation hin zur BMW iFactory, einer intelligent-vernetzten, digitalen Fabrik.”
Klaus Grabinger (Projektleiter): “In Regensburg findet das automatisierte Fahren erstmals im Freien statt. Das heißt, wir mussten auch die Wetterbedingungen mit erfassen.”
Weitere Eindrücke von AFW im Einsatz liefert unser kurzes Video aus dem BMW Werk Leipzig: