BimmerToday Deutschland

1.500 Euro Inflationsausgleich: BMW zahlt über 100 Millionen

Während private Haushalte seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und den darauf folgenden Energiepreis-Erhöhungen unter einer hohen Inflation leiden, erzielen Unternehmen wie die BMW Group hohe Gewinne und profitieren von der besonderen Situation am Markt. Im Januar 2023 wird es nun zumindest eine gewisse Form von Ausgleich geben, denn alle seit mindestens sechs Monaten in Deutschland angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den deutschen BMW-Werken dürfen sich dann über steuerfreie 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie freuen. Das berichtet unter anderem der Münchner Merkur, dem das Manuskript einer Rede von Betriebsratschef Martin Kimmich vorliegt.

Der sogenannte Inflationsausgleich ist Bestandteil eines von der IG Metall ausgehandelten Tarifabschlusses für die Metall- und Elektroindustrie. Da die BMW Group in Deutschland rund 70.000 Menschen beschäftigt, summiert sich der zu zahlende Inflationsausgleich auf mehr als 100 Millionen Euro. Die Beschäftigten erhalten außerdem 5,2 Prozent mehr Lohn ab 1. Juni 2023. Weiter geht es im Jahr 2024, denn dann werden spätestens mit dem Februar-Gehalt erneut 1.500 Euro Inflationsausgleichsprämie sowie am 1. Mai eine weitere Gehaltserhöhung um 3,3 Prozent fällig.

In geringerem Umfang profitieren auch Auszubildende vom Tarifabschluss der IG Metall, sie erhalten unabhängig von einer Mindestzeit im Unternehmen zwei Mal 550 Euro. Aus Sicht der BMW Group verursachen allein die beiden steuerfreien Inflationsausgleichsprämien für Festangestellte Kosten in Höhe von über 200 Millionen Euro, was Finanz-Vorstand Nicolas Peter angesichts der starken Zahlen in Q3 und im bisherigen Gesamtjahr aber nicht ins Schwitzen bringen dürfte.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW Group dürfen außerdem davon ausgehen, dass sie auch 2023 und 2024 eine hohe Erfolgsbeteiligung ausgezahlt bekommen. Im letzten Jahr zahlten die Münchner einen Rekordbonus aus, der sich in der Entgeltgruppe 5 auf 9.000 Euro sofort sowie 1.200 Euro für die Altersvorsorge summierte. Ob diese Rekordwerte auch 2023 erreicht werden, bleibt aber abzuwarten.

Korrektur / Ergänzung: Die Einschränkung “in den deutschen BMW-Werken” im ersten Absatz hat zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gefehlt. BMW-Mitarbeiter, die nicht in den Bereich der IG Metall fallen, erhalten die von der IG Metall ausgehandelte Inflationsausgleichsprämie nicht. Andere Formen beziehungsweise andere Höhen des Inflationsausgleiches dürfte es aber in den allermeisten Fällen dennoch geben.

Exit mobile version